Aufzug
Aufzüge sind vertikale Transportanlagen für Personen und Güter aller
Art. Ihre Anordnung muss nach bau-, brandschutz- und ablauftechnischen
Überlegungen erfolgen und den Sicherheitsbestimmungen entsprechen.
Aufzüge mit Personenbeförderung gehören zu den überwachungsbedürftigen Anlagen laut Betriebssicherheitsverordnung BetrSichV.
Die Aufzugsanlage kann in bauseits erstellten Mauer- und Betonschächten
montiert werden. Der Hersteller liefert auch selbsttragende Schachtgerüste aus
Aluminiumprofilen. Die Schächte eignen sich sowohl für den Außen- wie auch
für den Inneneinsatz. Der Schacht kann vielfältig gestaltet werden, da eine
Vielzahl von Verkleidungsmaterialien (Glas, pulverbeschichtete Aluminiumbleche,
Granitplatten usw.) eingebaut werden können.
Die Schachtgrubentiefe beträgt bei Geschwindigkeiten größer 0,2 m/s
mindestens 1.000 mm.
Bei Geschwindigkeiten bis zu 0,2 m/s kann diese unter bestimmten
Voraussetzungen deutlich verringert werden.
Beim Antrieb direkt an der Kabine wird kein Maschinenraum benötigt.
Behindertenaufzüge zum Transport von gehbehinderten Personen und Rollstuhlfahrern
Behindertenaufzüge im privaten und öffentlichen Bereich mit einer
möglichen Absturzhöhe von größer 3 m sind anzeige- und prüfpflichtig
durch den TÜV.
Es gibt die unterschiedlichsten Ausführungen: als Plattformlift,
Sitzlift oder mit nicht geschlossener Kabine. Die Förderhöhen sind meist
zwischen 1 bis 3 m, können aber auch im privaten Bereich vom Keller bis
zum Dachgeschoss reichen (bis ca. 12m Höhendifferenz). Ca. 80 % der
Behindertenaufzüge verlaufen schräg über Treppen, 20 % sind
Senkrechtaufzüge.
Aus Sicherheitsgründen haben sie eine geringe Betriebsgeschwindigkeit
(max. 0,2 m/s).
Werden Sie als Schrägaufzug im Bereich der Treppen eingebaut schränken
sie diesen durch Führungsschienen und Parkhaltestelle ein. Die
Totmannsteuerung zur Bedienung ist wärend der gesamten Fahrzeit zu
drücken, im öffentlich zugänglichen Bereich erfolgt die Nutzung über
einen Schlüsselschalter, der nur die Benutzung durch Befugte ermöglicht.
Vorteile:
- geringere Anschaffungskosten im Vergleich zu Personenaufzügen
- leichte Anpassung beim Einbau in bestehende Gebäude
Behinderten - Senkrechtaufzug
Behinderten-Senkrechtaufzüge dienen ausschließlich dem Transport von
Behinderten (Rollstuhlfahrer) und ggf. einer Begleitperson, eine
Verschlüsselung ist deshalb grundsätzlich vorgeschrieben.
Die Aufzüge werden nach der Maschinenrichtlinie (98/37/EG) errichtet
und betrieben. Ein Schacht mit Schachtabschlusstüren ist erforderlich.
Bei gleichen
Kabinenabmessungen kann der Schacht gegenüber herkömmlichen Aufzügen
jedoch
kleiner gehalten werden
Da der Antrieb am Lastaufnahmemittel (Kabine) angeordnet werden kann, wird
der sonst übliche, separate Maschinenraum eingespart. Die Kabine muss nicht
allseits geschlossen sein, was zur Einsparung der Kabinenabschlusstüren führt.
Dies ergibt eine geringere Breite und Tiefe des Schachtes. So passt sich
der Behinderten-Senkrechtaufzug leichter in ein bestehendes Gebäude ein
als ein herkömmlicher Personenaufzug.
Schachtloser Senkrechtaufzug
Für den privaten Bereich mit einer Förderhöhe bis 4200 mm und geringen Abmessungen. Automatischer Deckenverschluss.
Hebeplattform
Sie eignen sich für den senkrechten Transport von Behinderten in
Rollstühlen und Gehbehinderten. Es lässt sich eine Höhe von 300 bis 1500 bzw.
3000 mm überwinden. Für den privaten Bereich wird die Anlage mit einem
Sicherheitsbügel geliefert. Im öffentlichen Bereich wird eine
kontaktgesicherte Tür eingesetzt. Die Tragfähigkeit beträgt 300 kg.
Es sind oft nur geringe Umbauarbeiten notwendig, da Hebeplattform
sehr leicht aufzustellen sind. Keine Schachtgrube bei Auffahrrampe erforderlich.
mobile Hebeplattform
für kurzfristige Übergangslösungen wie z.B.Veranstaltungen, Bühnen, Messen bis 1000 mm Förderhöhe
Treppenlift
Geeignet zum nachträglichen Einbau in vorhandene Treppen, ob kurvig,
gewendelt oder eckig, im öffentlich zugängigen und privaten Bereich.
Treppenlift Führungsarten
Treppen - Sitzlift
Sie sind für Personen geeignet, für die das Treppensteigen körperlich anstrengend ist, die aber ohne Hilfe in der Lage sind
auf dem Sitz Platz zu nehmen. Dieser Treppenlift besteht aus einer Fahrschiene
und einem Sitz mit der Antriebstechnik/Batterie. Er ist kinderleicht per
Knopfdruck zu bedienen, benötigt relativ wenig Platz und es fallen kaum
Umbauarbeiten an
Sitz-Lifte sind an fast jeder Treppe montierbar, vor allem auch an kurvigen und eckigen Treppen.
Ein drehbarer Sitz sorgt für einen sicheren Ein- und Ausstieg außerhalb des
Stufenbereichs. Der Sitz und das Fußbrett ist auf jede Größe höhenverstellbar.
Es kann auch im Stehen gefahren werden. Armlehnen bieten eine zusätzlichen
Halt. Beginnt die Treppe unmittelbar neben einer Tür oder einem Flur beginnen,
kann die Fahrbahn am unteren Treppenanfang mit einem manuellen oder
automatischen Klappstück ausgestattet werden. So bleiben eventuelle Durchgänge
oder Türen frei zugänglich.
Treppenplattformlift
Im privaten Bereich sind Treppenplattformlifte für Personen, die körperlich
nicht in der Lage sind auf einen Treppensitzlift umzusteigen.
Für den Einbau sind breite Treppen wichtige Voraussetzungen, da sie viel
Platz einnehmen. Eine Prüfung der Platzverhältnisse ist daher dringend
geboten.
Im öffentlich zugängigen Bereich mit beengten Treppengrundriss ist eine
Voranfrage bei der Bauaufsichtsbehörde sinnvoll. Eventuell sind
Sonderanfertigungen möglich.
Der Gesetzgeber schreibt eine Notrufschaltung vor, sowie Wartungsfristen.
Der Gesetzgeber schreibt eine Notrufschaltung vor, sowie Wartungsfristen.
Plattform- lift Länge |
Plattform- lift Breite |
Treppen- lauf- breite |
Treppen- haus- breite |
Abstand zwischen Wand und Wand | Schwenk- radius der Plattform in der Kurve (Kurvenmitte) |
750 | 680 | 900 | 2130 | 1010 | 1045 |
840* | 680 | 920 | 2165 | 1030 | 1065 |
1000** | 800 | 1060 | 2446 | 1175 | 1206 |
*Standardgröße; **Standardgröße im öffentlich zugängigen
Bereich [Quelle:ThyssenKrupp]
Fahrschiene innen 90°
Fahrschiene innen 180°
Deckenlift, Hängelift
Alternative für enge Treppenhäuser, ob Holz oder Beton. Der Rollstuhl
wird an stabilen Stahlseilen oder Ketten befestigt und schwebend über
die Treppenstufen in die gewünschte Etage befördert. Ebenso kann dieser
Lift als schienengeführter Deckenlift mit Teleskopsitz geliefert werden.
Die Liftanlage kann über mehrere Stockwerke geführt werden und beliebig
lang sein. Treppe und Durchgänge bleiben in der ganzen Breite frei. Der Ein- und Ausstieg erfolgt außerhalb des Treppenbereichs.
Schienenliftsystem
speziell für die Pflege in kleinen wie in großen Räumen entwickelt, unabhängig
von der Deckenhöhe und der Deckenbeschaffenheit. Die Hubkassetten können beim
Schienenliftsystem einfach ausgehängt werden. Das geringe Gewicht ermöglicht,
die Hubkassette in mehreren Räumen einzusetzen. Je nach Art der Behinderung
stehen verschiedene Gurt und Tragesysteme zur Verfügung. Diese können mit
einem Handgriff ausgetauscht werden. Es besteht auch die Möglichkeit einen
Fahrmotor zu nutzen. Damit ist dem Betroffenen ein selbstständiges Fahren möglich.
Die Schienen können direkt unter der Decke befestigt werden. Dabei ist die Höhe
des Raumes nicht von Bedeutung. Bei abgehängten oder verkleideten Decken ist
eine Montage von Wand zu Wand möglich, maximale Spannweite 6 m.
Sind auch die Wände nicht tragfähig, wird die Schiene auf Stützen
gestellt. Durch ein umfangreiches Sortiment an Zubehörteilen können
Einzelschienen wie auch Traversenanlagen (HForm) eingesetzt werden. Mit diesen
Traversen kann der komplette Raum genutzt werden. Auch für niedrige oder
runde Zimmer gibt es Lösungen.
Hinweise zum Treppenlift im privaten Bereich
Grundsätzlich ist die Anschaffung eines Treppenliftes eine private
Angelegenheit.
Die Krankenkassen kommen in der Regel nicht für einen Treppenlift auf, weil
er kein anerkanntes Hilfsmittel ist. Möglichkeiten zur finanzielle Unterstützung
finden Sie hier:
- Pflegeversicherung
- Hauptfürsorgestelle
- Berufsgenossenschaft
- Sozialamt
- Agentur für Arbeit
- Steuer
Die Kosten werden von der Länge der Transportstrecke, Liftführung und
Ausstattung bestimmt. Treppenlifte gibt es ab etwa 5000 Euro.
Nach § 554a Abs. 1 BGB kann der Mieter vom Vermieter die Zustimmung
zu baulichen Veränderungen oder sonstigen Einrichtungen verlangen, die
für eine behindertengerechte Nutzung der Mietsache oder den Zugang zu
ihr erforderlich sind.
Montage/ Einbau eines Treppenlifts
Im Gespräch mit einem Monteur wird ein Aufmass der Treppe gefertigt und
die Anschlussbedingungen besprochen.
Der Lift wird im Werk entsprechend des Aufmasses vorgefertigt. Das Aufstellen
richtet sich nach dem Modell und der Fahrbahnlänge, sowie nach den
Gegebenheiten der Treppe und der Umgebung dieser. Für das Aufstellen des
Treppenlifts wird im Normalfall etwa ein halber Tag benötigt.
Herkömmliche Treppen-Sitzlifte sind für Personen bis etwa 130 Kilo gebaut
- also ausreichend für jeden Normalgewichtigen. Für schwerere Personen sowie
Rollstuhlfahrer sind Treppenplattformlifte geeignet, die ein Maximalgewicht bis
zu 300 Kilogramm befördern.
Die Geschwindigkeit beträgt ca. 15 Zentimeter pro Sekunde.
Treppenliftsysteme sind vom TÜV geprüft. Die Sicherheit wird gewährleistet durch Sensoren, die Hindernisse erkennen, Abrutschsicherungen oder Sicherheitsbügel bei Plattformliften. Sicherheitsgurte sind als Sonderausstattung erhältlich.
Treppenliftsysteme sind vom TÜV geprüft. Die Sicherheit wird gewährleistet durch Sensoren, die Hindernisse erkennen, Abrutschsicherungen oder Sicherheitsbügel bei Plattformliften. Sicherheitsgurte sind als Sonderausstattung erhältlich.
Die Bedienung ist ganz leicht erlernbar. Über zwei Knöpfe oder einen
Mini-Steuerknüppel wird der Lift in Gang gesetzt. Ein Schloss sorgt dafür,
dass Fremde (oder spielende Kinder) den Lift nicht benutzen können. An den
Endpunkten des Lifts sind Fernbedienungen angebracht, mit denen man ihn
herbeirufen kann.
Eine regelmäßige Wartung des Lifts ist nicht unbedingt erforderlich.
Dennoch bieten die Hersteller Wartungsverträge an, um einen stets fehlerfreien
Betrieb zu gewährleisten.