Die Begriffe, die im Zusammenhang mit Wärmeschutz immer wieder auftauchen, lauten Wärmeleitfähigkeit, Wärmedurchlaßwiderstand, Wärmeübergangskoeffizient, Wärmedurchgangswiderstand und Wärmedurchgangskoeffizient. Sie sehen, da kann man ganz schön ins Schwitzen kommen! Aber keine Panik, nicht alles was Sie gerade gelesen haben, müssen Sie sich merken. Genaue Definitionen und Formeln ersparen wir uns an dieser Stelle zum größten Teil, denn diese irritieren den Laien höchstens. Die wichtigste Kennzahl im Zusammenhang mit dem Wärmeschutz eines einzelnen Bauteils ist der Damit Sie ein Gefühl für den Unterschied zwischen gut und schlecht gedämmten Bauteilen bekommen, sind in der nachfolgenden Tabelle Anhaltswerte für den |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nicht erwähnt wurden in der
obigen Liste Wände von Fertighäusern, dabei haben diese sehr
interessante
U-Werte. Außenwände von Fertighäusern neuester Generation in
Holzfachwerk- oder Holzständerbauweise kommen bei einer Dicke von nur
25 cm - 27 cm auf einen U-Wert von 0,17. Zum Vergleich: Eine
36,5 cm Massivwand aus Ziegelmauerwerk mit zusätzlich 13 cm PUR-Dämmung
kommt
gerade auf einen vergleichbaren
Die Fertighaushersteller argumentieren durchaus richtig, daß bei einer Grundfläche von 9 x 12 m für ein durchschnittliches eingeschossiges Wohnhaus die Wohnfäche bei diesem Wandaufbau etwa 9 m² größer ist, als bei der Variante Massivmauerwerk plus Dämmung. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das sagt die Energieeinsparverordnung zum U-WertBei einem Neubau oder bei Änderungen an bestehenden Gebäuden müssen Mindestanforderungen an den U-Wert des Bauteils eingehalten werden. Diese Anforderungen wurden mit der neuen EnEV um etwa 30 Prozent verschärft. In den folgenden Tabellen werden die Werte für den Neubau und die Modernisierung angegeben. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Referenzwerte für Neubauten gemäß EnEV 2009 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstwerte im Sanierungsfall gemäß EnEV |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der wichtigste Begriff im
Zusammenhang mit der Wärmedämmung ist die Wärmeleitfähigkeit. Diese ist
eine d i c k e u n a b h ä n g i g e Stoffeigenschaft, und nicht zu
verwechseln mit dem U-Wert. Die
Wärmeleitfähigkeit eines Stoffes gibt an, welche Wärmemenge (in
kWh) durch eine Baustoffläche von 100 m² und 1 m Dicke in einer Stunde
transportiert wird, wenn zwischen innen und außen ein
Temperaturunterschied von 10 Grad besteht. Wie beim U-Wert gilt: je
kleiner der Wert,
desto besser.
In Deutschland werden die Dämmstoffe in Abhängigkeit von Ihrer Wärmeleitfähigkeit in eine "Wärmeleitfähigkeitsgruppe" (Wärmeleitgruppe, WLG) eingestuft. Diese Gruppe entspricht den Nachkommastellen der Wärmeleitfähigkeit. Beispiel: Dämmung mit der Wärmeleitfähigkeit 0,030 hat die Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG 030. Um die Wärmedurchlässigkeit (U-Wert) eines Bauteils berechnen zu können, benötigt man auch noch den Dämmwert der einzelnen Schichten. Im Fachjargon nennt man diesen Wärmedämmwert Wärmedurchlaßwiderstand. Damit wird der Widerstand einer Schicht gegen das Durchströmen von Wärme angegeben. Zu seiner Ermittlung ist die Dicke der betreffenden Schicht (in Meter) durch die stoffbezogene Wärmeleitfähigkeit zu dividieren. Bei mehrschichtigen Bauteilen ist für jede Schicht nach diesem Rechenverfahren der Einzelwert festzustellen. Die Summe aller Einzelwerte ergibt dann den Wärmedurchlaßwert bzw. Wärmedämmwert für das gesamte Bauteil. Je größer der Widerstand, desto besser ist die Wärmedämmung. Auch r u h e n d e Luftschichten (keine strömende Hinterlüftungen) haben in Abhängigkeit von Dicke und Neigung einen bestimmten Dämmwert. Dieser Widerstand beträgt bei ruhenden Luftschichten bis 60 Grad Neigung 0,16. Ist die Schicht mehr als 60 Grad geneigt 0,18. Diese Werte müssen bei der Berechnung des Gesamtwiderstand berücksichtigt werden. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Komplizierter wird die Berechnung des
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Folgende Formeln zur Berechnung des Wärmeschutzes eines Bauteils ergeben sich mit den obigen Erläuterungen:
Den Dämmwert einer Schicht, genannt Widerstand (Wärmedurchlasswiderstand) berechnet man mit folgender Formel: |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hat das Bauteil mehrere Schichten, muß man alle Schichten (auch ruhende Luftschichten, siehe oben) zum Gesamtwiderstand (Wärmedurchgangswiderstand) addieren: |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Wärmedurchlässigkeit (den U-Wert) eines Bauteils berechnet man aus dem Kehrwert des Gesamtwiderstandes: |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kommen Gefach und Rippe hinzu, ergibt sich folgende Formel für die Wärmedurchlässigkeit: |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nun müßten Sie in der Lage sein, eine Wärmeschutzberechnung selbst durchzuführen. Die Wärmeleitfähigkeit einiger wichtiger Bauteilschichten finden Sie in der nachfolgenden Tabelle. Wenn Sie Werte vermissen, schauen Sie in einschlägigen Tabellen des Bauwesens nach oder fragen Sie den Hersteller oder Lieferanten des Baustoffs. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mittwoch, 22. Februar 2012
Wärmeschutz-Berechnung und U-Wert
Will man den Wärmeschutz
fachgerecht durchführen, muß man sich durch einen Berg von Begriffen und
Formeln
arbeiten. Ohne ein naturwissenschaftliches Studium ist das kaum
zu bewältigen. Wir versuchen daher, hier alles auf das Wesentliche zu
reduzieren, so daß auch der Laie eine Wärmeschutzberechnung
durchführen kann.