Die Welt erscheint immer schöner, je weiter man sich von ihr entfernt.
Diesen Eindruck gewinnt, wer sich Satellitenbilder von asiatischen
Megacities ansieht, von australischen Ackerflächen und Treibeis in der
Antarktis. Mitunter ist die Schönheit der Fotos trügerisch. Wie im Fall
der sudanesischen Flüchtlingslager, die als Folge des Darfur-Konflikts
entstanden und aus der Luft ein malerisches Mosaik ergeben. Der Bildband
One Earth des Verlags eoVision vereint die Satellitenbilder mit einer dazugehörigen App, die zu jedem Bild weitere Infos liefert.
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Als eine der größten Megacities der Erde durchläuft Shanghai eine
äußerst dynamische Entwicklung. Die neuerrichteten Geschäftsviertel im
Stadtteil Pudong am Ufer des Huangpo stehen mit ihren Wolkenkratzern in
deutlichem Kontrast zu den Resten der ursprünglichen, mit niedrigen
Gebäuden dicht verbauten Wohnviertel am anderen Ufer des Flusses, die
nach und nach der Modernisierung weichen müssen.
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© eoVision/DigitalGlobe, 2013 |
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Im Lösshochland Chinas wurden über Jahrhunderte weite Landstriche mit
Terrassen überzogen, auf denen in mühevoller Handarbeit oder mithilfe
von Zugtieren Ackerbau betrieben wird. Die Terrassen sind auch von
großer Bedeutung für das Hintanhalten der Erosion des Bodens, die in
diesem weichen Untergrund ohne Schutz sehr rasch fortschreiten würde.
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© eoVision/DigitalGlobe, 2013 |
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Bei Chittagong liegt einer der weltweit größten Abwrackplätze für
Ozeanschiffe. Ausrangierte Schiffe laufen bei Flut mit maximaler
Geschwindigkeit auf den flachen Strand auf, wo sie zerlegt werden. Mehr
als 25.000 Arbeiter sind hier mit dem Abwracken der Schiffe und der
Weiterverarbeitung des Stahls beschäftigt, vielfach sind dabei weder die
Arbeitssicherheit noch die Einhaltung ökologischer Standards
gewährleistet.
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© eoVision/GeoEye, 2013 |
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Ein verwirrendes Netz von Bohrlöchern, Leitungen und Straßen überzieht
die kasachische Steppe. Erdöl und Erdgas sind die wesentlichen
Exportprodukte des Landes, zwischen 2000 und 2010 wurde die
Förderleistung der Erdölquellen verdoppelt. Sandwälle um die
Förderanlagen sollen im Schadensfall verhindern, dass größere Flächen
durch Erdölaustritt kontaminiert werden.
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© eoVision/DigitalGlobe, 2013 |
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Im Emirat Katar entstehen seit 2006 auf vier Quadratkilometern künstlich
aufgeschütteter Inseln neue Luxusimmobilien für 45.000 Bewohner.
Besonders exklusiv mit großen Villen und eigenem Hafen werden die neun
„Perlen“ am Ausläufer der Insel. Die Nähe zum Wasser soll dazu
beitragen, das heiße Wüstenklima erträglicher zu machen.
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© eoVision/GeoEye, 2013 |
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Der Export von Erdöl und Erdgas ermöglicht den Golfstaaten ein rasches
Wirtschaftswachstum. Ein Zeichen dafür ist ein 20 Hektar großes,
leuchtend rotes Firmenlogo, das auf der Wüsteninsel Yas in Abu Dhabi
einen gigantischen Themenpark mit Einkaufswelt und Restaurants
überdacht. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Formel 1
Rennstrecke, auf der seit 2009 jährlich der Große Preis von Abu Dhabi
stattfindet.
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© eoVision/GeoEye, 2013 |
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Wie der saugnapfbesetzte Fangarm eines Tintenfisches ragt das Ende der
Halbinsel Ra's Tanura in den Persischen Golf. Die nahe dem
saudi-arabischen Jubail gelegene Halbinsel beherbergt eine
Erdölraffinerie und den weltweit größten Ölverladehafen. An den Piers
und an im Meer vorgelagerten Pumpstationen können täglich bis zu 950
Millionen Liter Erdöl verladen werden.
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© eoVision/GeoEye, 2013 |
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Um den unregelmäßigen und dicht
bebauten historischen Kern des Barri Gotìc erstrecken sich die
Stadtviertel aus dem 19. Jahrhundert, die in einem quadratischen Raster
errichtet wurden. Hier sind die Bauten Antoni Gaudís zu finden, für die
die Barcelona berühmt ist, wie etwa die Kathedrale Sagrada Familia. Am
Meer anschließende Hafenanlagen mit dem Containerterminal unterstreichen
die Bedeutung der Stadt als Wirtschaftszentrum.
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© eoVision/GeoEye, 2013
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Mit mehr als 240.000 Einwohnern
ist Marjino mit Abstand bevölkerungsreichster Stadtteil Moskaus. Die
großzügige Anlage der zum Teil erst um 1980 auf dem Gelände einer
früheren, ausgedehnten Kläranlage entstandenen Plattenbausiedlungen im
Süden Moskaus lässt Raum für breite Straßenzüge und ausgedehnte Grünan
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© eoVision/GeoEye, 2013
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Die für die Kontrolle der
Schifffahrtroute zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer günstige
Lage an der Meerenge des Bosporus bildete die Grundlage für die über
Jahrhunderte dominante Position Istanbuls. Unterschiedliche kulturelle
Einflüsse zeugen von der wechselvollen Geschichte der Stadt am
Schnittpunkt zwischen Asien und Europa, die mit fast 14 Millionen
Einwohnern zu den größten der Erde zählt.
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© eoVision/GeoEye, 2013
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Als Folge des Darfur-Konflikts,
der ab 2003 den Sudan erschütterte und annähernd 300.000 Todesopfer
forderte, verloren etwa 5 Millionen Menschen ihre Heimat und fanden in
Flüchtlingslagern Zuflucht. So entstand auch im Norden der Stadt
al-Fashir im Winter 2004/05 der erste Teil des Flüchtlingslagers Abu
Shouk, die Erweiterung nach Osten folgte in den Jahren danach. Der
regelmäßige Aufbau des innerhalb weniger Jahre entstandenen Lagers
unterscheidet sich deutlich von der gewachsenen Struktur der
ursprünglichen Siedlung.
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© eoVision/DigitalGlobe, 2013
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Vor mehr als 4.500 Jahren ließen
die altägyptischen Pharaonen am Rand der Wüste eine Nekropole mit den
Grabstätten der quaderförmigen Mastabas und den Pyramiden erbauen. In
den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hat der rasch wachsende
Ballungsraum Kairo die Grenzen der Totenstadt erreicht, die einer der
wichtigsten Touristenmagneten des Landes darstellen.
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© eoVision/DigitalGlobe, 2013
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Die planmäßig angelegte
Wohnstadt Weston entstand durch Aufschütten inselartiger Stadtteile im
Sumpfgebiet Floridas in direkter Nachbarschaft zum ausgedehnten
Everglades Nationalpark, mit dem sie durch Kanäle verbunden ist.
Gemessen am Pro-Kopf-Einkommen gehört die Kommune zu den reichsten der
USA und wurde wiederholt für ihre Lebensqualität ausgezeichnet.
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© eoVision/DigitalGlobe, 2013
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Die Granithügel von Rio de
Janeiro, die Morros, geben der Weltstadt Rio de Janeiro ihr
unverwechselbares Erscheinungsbild und teilen die historische Altstadt
von der weltberühmten Copacabana. Ausgeprägte soziale und
wirtschaftliche Gegensätze in der Bevölkerung werden in den Favelas
sichtbar, den Hüttenansammlungen der informellen Siedlungen mit nur
schwach ausgeprägter Infrastruktur.
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© eoVision/GeoEye, 2013
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Die Landwirtschaft im Südwesten
Australiens hat neben der Trockenheit mit der Versalzung der Böden zu
kämpfen, auf die bei Bewässerung und bei der Auswahl der Kulturen
besonders geachtet werden muss. Weite Ackerflächen sind mit Salztümpeln
durchsetzt, die von Algen unterschiedlich gefärbt sind und beim
Verdunsten des Wassers helle Salzkrusten ausbilden.
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© eoVision/DigitalGlobe, 2013
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Von Wind und Sand geformt ragt
der Sandsteinfelsen Ayers Rock, von den Aborigines Uluru genannt, 348
Meter aus einer Sedimentebene im Herzen Australiens empor. Der den
Aborigines heilige Felsen wurde in die UNESCO-Liste des Welterbes
aufgenommen und ist mit jährlich mehr als 400.000 Besuchern ein
wichtiges Touristenziel geworden.
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© eoVision/GeoEye, 2013
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Treibeis vor der Ostantarktis im
antarktischen Herbst zeigt die weitgehende Auflösung des Meereises an,
das großteils einjährig und nicht dicker als ein Meter ist. Vereinzelte
Eisberge zwischen den Eisschollen stammen von den Rändern der
Eisschelfe. Während des antarktischen Winters nimmt die Fläche des
Meereises vor der Küste stark zu und erreicht ein Maximum, das etwa der
Fläche der Antarktis entspricht.
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© eoVision/GeoEye, 2013
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