Montag, 25. November 2013

7 Hoch-Effiziente Dämmtipps für Hausbesitzer ENEV

Im Zusammenhang mit Energieeffizienz im Gebäude fällt häufig zuerst der Begriff „Dämmung“. Leider gibt es jedoch noch eine Reihe von Vorurteilen gegen über der beliebtesten Effizienz
maß nahme: Dämmen verschandle die Fassade, verursacht Schimmel und kostet viel Geld. Der nachfolgende Leitfaden gibt Ihnen einige Tipps, wie Sie schon mit kleinen Maßnahmen zu geringen Kosten große Energiespar­ effekte erzielen und den Wohlfühl faktor im eigenen Haus erhöhen können.


1 | Die obere Geschoss Decke:

Die Dämmung der oberen Geschoßdecke ist die effizienteste Energiesparmaßnahme schlechthin. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass dieses Bauteil bis Ende 2011 mit mindestens 16 cm her­ kömmlichen Dämmstoffes gedämmt werden muss. Auch mit geringen finanziellen Mitteln kann man die Wärmeverluste dieses Bauteils um den Faktor 20 verringern. Die Kosten für eine „nicht begehbare“ Dämmung betragen ca. 10, € pro m² (Handwerkerpreis incl. Steuer).
Pro Jahr können pro m² Deckenfläche bis zu 12, € Heizkosten eingespart werden. Wählt man die doppelte Dämmstärke, fallen Hand werkerkosten von 18, € pro m² an. Die jährliche Einsparung beträgt bis zu 15, € pro m². Auf längere Sicht ist dies die sinnvollste Dämmdicke. Amortisationszeit der Maßnahme: zwischen 1 und 4 Jahren


2 | Die Dachbodenklappe (Einschubtreppe):

In vielen Häusern findet man zwischen dem warmen Innenraum und dem kalten Dachboden geradezu ein „schwarzes (Kälte)Loch“. Die Dachbodenklappe besteht gerade einmal aus einer 1 cm dicken Holzplatte! An dieser Stelle treten zudem Zugerscheinungen auf, die mit sehr hohen Wärmeverlusten verbunden sind. Dieses Bauteil kann leicht in Eigenleistung ge­
dämmt werden. Da große Dämmdicken nicht möglich sind, empfiehlt sich der Einbau hoch wirksamer Phenolharz oder PIR Platten. Deren Dämmwirkung ist fast doppelt so gut, wie die des bekannten Polystyrols (Styropor). Abhilfe gegen die Wärmeverluste durch die undichte Fuge schafft eine einfache Gummilippendichtung zwischen Bodenklappe und Laibung.
Amortisationszeit der Maßnahme: zwischen 2 und 4 Jahren


3 | Rollladenkästen: Querschnitt:

Die schwächste Stelle in der Außenwand sind Rollladenkästen. Das warme „Innen“ wird nur durch eine 4 mm dicke Sperrholzplatte vom kalten „Außen“ getrennt. Pro Rollladenkasten beträgt die Wärmeverlustfläche ungefähr 1 m². Da ein normales Haus etwa 10 Fenster hat, bezahlt der Besitzer die extrem hohen Verluste von etwa 10 m² Fläche! Auch hier sind mangels Platz hoch dämmende Phenolharz oder PIR Dämmplatten empfehlenswert. Auf fugenfreie Verarbeitung ist zu achten, damit keine kalte Außenluft nach innen und warme Raumluft nach außen gelangen kann. – Tipp: Fugen mit dauerelastischem Acryl – Dichtstoff abdichten! – Dieses Dämmdetail ist mit flexiblen Matten nicht sicher ausführbar. Amortisationszeit der Maßnahme bei Eigenleistung: 1 Jahr


4 | Kerndämmung Zweischaliger Mauerwerke: Querschnitt:

In Norddeutschland (HH, HB, S H, NS, MV, NRW, B) ist die „zweischalige“ Außenwand die vorherrschende Bauweise. Die Dämmwirkung der Hohlschicht zwischen Innen und Außen wand kann durch die vollständige Füllung mit geeigneten Kerndämmstoffen um den Faktor 35 verbessert werden. Bei einem „normalen“ Einfamilienhaus fallen für diese Maßnahme
Kosten von etwa 3.000 € an. Damit werden die Forderungen der EnEV (Energie Einspar Verordnung) unabhängig von der Dicke der Dämmschicht erfüllt. Amortisationszeit der Maßnahme: zwischen 5 und 7 Jahren




5 | Dämmung der Holzbalken Decke (zum Dachboden hin) durch Einblas-Dämmung:

Viele begehbaren Kehlbalkenlagen (Decke zwischen Obergeschoß und Spitzboden) sind hohl oder nur teilweise mi Asche, Lehm oder Schlacke gefüllt. Wird eine „hohle“ Decke nur von oben gedämmt, ist die Dämmung wirkungslos! Die Hohlräume lassen sich allerdings leicht mit Einblasdämmstoffen füllen. Damit wird die Dämmwirkung der Decke dreimal so
gut wie vorher. Diese Maßnahme kostet etwa 15, € pro m² und amortisiert sich innerhalb 5 bis 7 Jahren.






6 | Dämmung der Keller Decke von unten:

Über nicht oder nur schlecht gedämmte Hei­ zungsrohre im Keller entweicht sehr viel kostbare Wärme, je nach Länge der Leitungen bis zu 10% des gesamten Wärmebedarfs. Sie wirken wie ein Heizkörper dort, wo gar keine Wärme gebraucht wird. Im Rahmen der Energie Einspar Verordnung (EnEV) schreibt der Gesetzgeber vor, dass die Heizungsleitungen in unbeheizten Räumen bis zum 31.12.2011 gedämmt werden müssen. Das kann leicht in Eigenleistung geschehen. Besonders einfach ist die Rohrdämmung dann, wenn auch die Kellerdecke gedämmt wird. Dann kann man mit den Dämmstoffplatten einen geschlossenen Kasten um die Rohre bauen und den entstehenden Hohlraum mit Dämmstoff füllen.


7 | Dämmung Der Heizungs-Rohrleitungen im Keller:

Kalte Füße und Zugerscheinungen im Fußboden­bereich zeugen von hohen Wärmeverlusten durch den Fußboden des Erdgeschosses. Kalte Füße müssen nicht sein! Mindestens 8 cm dicke Dämmplatten, die von unten an die Kellerdecke geklebt werden, sind ein wirksames Mittel dagegen. Um auch hier eine möglichst gute Dämmwirkung zu erzielen, sollten nur die besten Plattendämmstoffe, Phenolharz oder PIR eingesetzt werden.


Finanzierungstipp:

Alle Maßnahmen können von der staatlichen KfW Bank gefördert werden. Anträge sind bei der jeweiligen Hausbank erhältlich.