Donnerstag, 30. Juli 2009

Byzantinische Baukunst - Früh-, Mittel,- und Spätbyzantinische Kunst

Frühbyzantinischen Kunst

Diese Epoche in der Übergangsphase von der frühchristlichen Kunst ist in der Zeit um 500 durch die Herausbildung eines eigenen Stiles gekennzeichnet, als die Porträts byzantinischer Konsuln auf den Elfenbeindiptychen den anonym-typisierten Charakter der Ikone anzunehmen begannen. Das goldene Zeitalter der frühbyzantinischen Kunst und Architektur fällt in die Regierungszeit Kaiser Justinians I. (527-565), eines bedeutenden Bauherrn und Förderers der Künste.

Baukunst der Frühbyzantinischen Kunst

Der sakrale Baustil der frühbyzantinischen Zeit war ebenso vielfältig wie die Mosaikkunst und von heidnisch-antiken und frühchristlichen Traditionen beeinflusst. Es lassen sich zwei Arten des Kirchenbaus unterscheiden: Die antike Basilika, bei der das Mittelschiff mit Holzdecke von Säulengängen flankiert wird, die in eine halbrunde Apsis münden, und der überkuppelte Zentralbau, der damals dominierend war.

Die Hagia Sophia in Konstantinopel stellt eine Verbindung von Langhaus und Kuppelrundbau dar. Sie wurde in nur fünf Jahren für Justinian I. von Anthemios von Tralles und Isidor von Milet errichtet und 537 geweiht. Ihr klares, schmuckloses Äußeres steht im starken Gegensatz zur üppigen Ausgestaltung der Innenräume. Die 56 Meter hohe Zentralkuppel scheint über einem Ring aus Licht zu schweben, das durch Fensterreihen am Fuß der Kuppel einfallen kann. Vier Kugeldreiecke, die so genannten Kuppelzwickel, stützen die Ränder der Hauptkuppel. Dieser Übergang zwischen Kuppel und ihrer quadratischen Basis durch die Verwendung der Kuppelzwickel war ein wichtiger Beitrag der byzantinischen Baukunst zur Entwicklung der Architektur.


Mittelbyzantinischen Kunst

Das Verbot der figürlichen Darstellung wurde 843 unter der neuen mazedonischen Dynastie (867-1050) aufgehoben. In dieser Epoche, die bis zur Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer andauerte, kam es zu einem Wiederaufblühen der Kunst in Rückbesinnung auf die Antike. Deutlich wird dies besonders in der Buchmalerei, von der wenige Stücke aus dem 9. und 10. Jahrhundert erhalten geblieben sind und die auf Manuskripten im hellenistischen Stil der spätantiken Phase beruhten, die fast vollständig verloren sind.

Baukunst der Mittelbyzantinischen Kunst

Im Gegensatz zur künstlerischen Experimentierfreudigkeit der frühbyzantinischen Phase stand die mittelbyzantinische Zeit im Zeichen der Konsolidierung. Im Kirchenbau griffen die Baumeister auf das Modell des Zentralbaus zurück, die Motive der Innenausschmückung erfuhren eine starke Systematisierung. Es entstand mit der Kreuzkuppelkirche auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes der klassische Typus des byzantinischen Kirchenbaus, bei dem vier Säulen den Tambour stützen, welcher die Kuppel trägt.


Spätbyzantinische Kunst

Eine kurze Phase weströmischer Herrschaft über Konstantinopel endete, als 1261 die letzte byzantinische Dynastie der Palaiologen (1258-1453) trotz großer Gebietsverluste an die Herrschaft kam. Obgleich das Byzantinische Reich in dieser Zeit nur noch die unmittelbare Umgebung der Hauptstadt umfasste, erlebten Kunst und Architektur eine neuerliche Blüte.

Baukunst der Spätbyzantinischen Kunst

Die vertikale Konstruktion des Kirchenbaus wurde betont und der Fünfkuppelbau zur Regel. Die Zylinderwände, auf denen die Kuppeln ruhten, erreichten gigantische Ausmaße und waren meist oktogonal (achteckig) gestaltet. Die Kuppeln wurden gerne zu kleinen Stutzkuppeln reduziert. Auch der Fassadenverzierung wurde nun größere Aufmerksamkeit geschenkt.