Sonntag, 6. April 2014

Human Footprint: Satellitenbilder dokumentieren menschliches Handeln

Die Welt erscheint immer schöner, je weiter man sich von ihr entfernt. Diesen Eindruck gewinnt, wer sich Satellitenbilder von asiatischen Megacities ansieht, von australischen Ackerflächen und Treibeis in der Antarktis. Mitunter ist die Schönheit der Fotos trügerisch. Wie im Fall der sudanesischen Flüchtlingslager, die als Folge des Darfur-Konflikts entstanden und aus der Luft ein malerisches Mosaik ergeben. Der Bildband One Earth des Verlags eoVision vereint die Satellitenbilder mit einer dazugehörigen App, die zu jedem Bild weitere Infos liefert.

Als eine der größten Megacities der Erde durchläuft Shanghai eine äußerst dynamische Entwicklung. Die neuerrichteten Geschäftsviertel im Stadtteil Pudong am Ufer des Huangpo stehen mit ihren Wolkenkratzern in deutlichem Kontrast zu den Resten der ursprünglichen, mit niedrigen Gebäuden dicht verbauten Wohnviertel am anderen Ufer des Flusses, die nach und nach der Modernisierung weichen müssen.  |  © eoVision/DigitalGlobe, 2013
Im Lösshochland Chinas wurden über Jahrhunderte weite Landstriche mit Terrassen überzogen, auf denen in mühevoller Handarbeit oder mithilfe von Zugtieren Ackerbau betrieben wird. Die Terrassen sind auch von großer Bedeutung für das Hintanhalten der Erosion des Bodens, die in diesem weichen Untergrund ohne Schutz sehr rasch fortschreiten würde.  |  © eoVision/DigitalGlobe, 2013
Bei Chittagong liegt einer der weltweit größten Abwrackplätze für Ozeanschiffe. Ausrangierte Schiffe laufen bei Flut mit maximaler Geschwindigkeit auf den flachen Strand auf, wo sie zerlegt werden. Mehr als 25.000 Arbeiter sind hier mit dem Abwracken der Schiffe und der Weiterverarbeitung des Stahls beschäftigt, vielfach sind dabei weder die Arbeitssicherheit noch die Einhaltung ökologischer Standards gewährleistet.  |  © eoVision/GeoEye, 2013
Ein verwirrendes Netz von Bohrlöchern, Leitungen und Straßen überzieht die kasachische Steppe. Erdöl und Erdgas sind die wesentlichen Exportprodukte des Landes, zwischen 2000 und 2010 wurde die Förderleistung der Erdölquellen verdoppelt. Sandwälle um die Förderanlagen sollen im Schadensfall verhindern, dass größere Flächen durch Erdölaustritt kontaminiert werden.  |  © eoVision/DigitalGlobe, 2013
Im Emirat Katar entstehen seit 2006 auf vier Quadratkilometern künstlich aufgeschütteter Inseln neue Luxusimmobilien für 45.000 Bewohner. Besonders exklusiv mit großen Villen und eigenem Hafen werden die neun „Perlen“ am Ausläufer der Insel. Die Nähe zum Wasser soll dazu beitragen, das heiße Wüstenklima erträglicher zu machen.  |  © eoVision/GeoEye, 2013
Der Export von Erdöl und Erdgas ermöglicht den Golfstaaten ein rasches Wirtschaftswachstum. Ein Zeichen dafür ist ein 20 Hektar großes, leuchtend rotes Firmenlogo, das auf der Wüsteninsel Yas in Abu Dhabi einen gigantischen Themenpark mit Einkaufswelt und Restaurants überdacht. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Formel 1 Rennstrecke, auf der seit 2009 jährlich der Große Preis von Abu Dhabi stattfindet.  |  © eoVision/GeoEye, 2013
Wie der saugnapfbesetzte Fangarm eines Tintenfisches ragt das Ende der Halbinsel Ra's Tanura in den Persischen Golf. Die nahe dem saudi-arabischen Jubail gelegene Halbinsel beherbergt eine Erdölraffinerie und den weltweit größten Ölverladehafen. An den Piers und an im Meer vorgelagerten Pumpstationen können täglich bis zu 950 Millionen Liter Erdöl verladen werden.  |  © eoVision/GeoEye, 2013
Um den unregelmäßigen und dicht bebauten historischen Kern des Barri Gotìc erstrecken sich die Stadtviertel aus dem 19. Jahrhundert, die in einem quadratischen Raster errichtet wurden. Hier sind die Bauten Antoni Gaudís zu finden, für die die Barcelona berühmt ist, wie etwa die Kathedrale Sagrada Familia. Am Meer anschließende Hafenanlagen mit dem Containerterminal unterstreichen die Bedeutung der Stadt als Wirtschaftszentrum.  |  © eoVision/GeoEye, 2013
Mit mehr als 240.000 Einwohnern ist Marjino mit Abstand bevölkerungsreichster Stadtteil Moskaus. Die großzügige Anlage der zum Teil erst um 1980 auf dem Gelände einer früheren, ausgedehnten Kläranlage entstandenen Plattenbausiedlungen im Süden Moskaus lässt Raum für breite Straßenzüge und ausgedehnte Grünan  |  © eoVision/GeoEye, 2013
Die für die Kontrolle der Schifffahrtroute zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzen Meer günstige Lage an der Meerenge des Bosporus bildete die Grundlage für die über Jahrhunderte dominante Position Istanbuls. Unterschiedliche kulturelle Einflüsse zeugen von der wechselvollen Geschichte der Stadt am Schnittpunkt zwischen Asien und Europa, die mit fast 14 Millionen Einwohnern zu den größten der Erde zählt.  |  © eoVision/GeoEye, 2013
Als Folge des Darfur-Konflikts, der ab 2003 den Sudan erschütterte und annähernd 300.000 Todesopfer forderte, verloren etwa 5 Millionen Menschen ihre Heimat und fanden in Flüchtlingslagern Zuflucht. So entstand auch im Norden der Stadt al-Fashir im Winter 2004/05 der erste Teil des Flüchtlingslagers Abu Shouk, die Erweiterung nach Osten folgte in den Jahren danach. Der regelmäßige Aufbau des innerhalb weniger Jahre entstandenen Lagers unterscheidet sich deutlich von der gewachsenen Struktur der ursprünglichen Siedlung.  |  © eoVision/DigitalGlobe, 2013
Vor mehr als 4.500 Jahren ließen die altägyptischen Pharaonen am Rand der Wüste eine Nekropole mit den Grabstätten der quaderförmigen Mastabas und den Pyramiden erbauen. In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hat der rasch wachsende Ballungsraum Kairo die Grenzen der Totenstadt erreicht, die einer der wichtigsten Touristenmagneten des Landes darstellen.  |  © eoVision/DigitalGlobe, 2013
Die planmäßig angelegte Wohnstadt Weston entstand durch Aufschütten inselartiger Stadtteile im Sumpfgebiet Floridas in direkter Nachbarschaft zum ausgedehnten Everglades Nationalpark, mit dem sie durch Kanäle verbunden ist. Gemessen am Pro-Kopf-Einkommen gehört die Kommune zu den reichsten der USA und wurde wiederholt für ihre Lebensqualität ausgezeichnet.  |  © eoVision/DigitalGlobe, 2013
Die Granithügel von Rio de Janeiro, die Morros, geben der Weltstadt Rio de Janeiro ihr unverwechselbares Erscheinungsbild und teilen die historische Altstadt von der weltberühmten Copacabana. Ausgeprägte soziale und wirtschaftliche Gegensätze in der Bevölkerung werden in den Favelas sichtbar, den Hüttenansammlungen der informellen Siedlungen mit nur schwach ausgeprägter Infrastruktur.  |  © eoVision/GeoEye, 2013
Die Landwirtschaft im Südwesten Australiens hat neben der Trockenheit mit der Versalzung der Böden zu kämpfen, auf die bei Bewässerung und bei der Auswahl der Kulturen besonders geachtet werden muss. Weite Ackerflächen sind mit Salztümpeln durchsetzt, die von Algen unterschiedlich gefärbt sind und beim Verdunsten des Wassers helle Salzkrusten ausbilden.  |  © eoVision/DigitalGlobe, 2013
Von Wind und Sand geformt ragt der Sandsteinfelsen Ayers Rock, von den Aborigines Uluru genannt, 348 Meter aus einer Sedimentebene im Herzen Australiens empor. Der den Aborigines heilige Felsen wurde in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen und ist mit jährlich mehr als 400.000 Besuchern ein wichtiges Touristenziel geworden.  |  © eoVision/GeoEye, 2013
Treibeis vor der Ostantarktis im antarktischen Herbst zeigt die weitgehende Auflösung des Meereises an, das großteils einjährig und nicht dicker als ein Meter ist. Vereinzelte Eisberge zwischen den Eisschollen stammen von den Rändern der Eisschelfe. Während des antarktischen Winters nimmt die Fläche des Meereises vor der Küste stark zu und erreicht ein Maximum, das etwa der Fläche der Antarktis entspricht.  |  © eoVision/GeoEye, 2013