Ihre Standfähigkeit erreicht die Trockenmauer in erster Linie durch
das Eigengewicht der verwendeten Steine, sowie durch das Verkeilen der
Fugen mit kleineren Steinen und durch das fachgerechte Hinterfüllen.
Damit die Standsicherheit gewährleistet ist, gibt es Regeln zum Bau
einer Trockenmauer, die unbedingt eingehalten werden müssen:
Als Fundament dient eine mindestens 40 cm starke Sauberkeitsschicht aus Schotter oder Kies.Dies
reicht als Fundament vollkommen aus, da die Mauer aufgrund ihrer
unstarren Bauweise Bodensetzungen unbeschadet übersteht. Bei
gewachsenem, einigermaßen festem Boden kann auch gänzlich auf ein
Fundament verzichtet werden. Die Mauer hält dann durch ihr
Schwergewicht.
Eine Drainage ist v.a. bei
lehmigen, bindigen Böden unbedingt zu empfehlen. Bei niedrigen
Trockenmauern im Garten und sehr durchlässigem Boden kann darauf
verzichtet werden. Eine Verfüllung der Hinterseite mit Kies oder
Schotter ist aber auf jeden Fall erforderlich. Die Verwendung von Beton
oder Mörtel schließt sich bei einer Trockenmauer aus. Die Mauerfußbreite
beträgt mindestens 1/3 der Mauerhöhe, jedoch nie unter 40 cm. Eine
Dossierung/Anlauf von rund 10-12% trägt zur besseren Standsicherheit und
bei bepflanzten Mauern zusätzlich zu einer besseren Wasserversorgung
bei. Die Steine werden lose aufeinander geschichtet. Sie werden
so angeordnet, dass sie von ihrer Form her gut ineinander greifen.
Gegebenenfalls sind sie mit Hammer und Meißel nachzubearbeiten. Die
Steine sind schräg mit Neigung gegen den Erddruck auszurichten und mit
Kies und kleineren Bruchstücken während des Aufmauerns zu hinterfüll
Maximal 3 Steine dürfen aufeinander stoßen. Damit werden Kreuzfugen
vermieden. Stoßfugen (senkrechte Fugen) dürfen nur über maximal 2
Schichten gehen. Die größten Steine werden im unteren Bereich und in den
Randbereichen eingebaut. Mindestens 10% der Steine müssen sogenannte
Bindersteine sein, die über die gesamte Mauerbreite hindurchgehen. Die
Steine sollen immer in ihrer natürlichen horizontalen Schichtung
eingebaut werden. Auch dürfen Steine nie als Steller eingebaut werden.
In die Fugen eingearbeiteter Boden kann den Fugen-Pflanzen ihren
Wurzelraum geben. Der Boden darf jedoch keinen Druck auf die Steine
ausüben. Diese sollten auch noch halten, wenn der Boden zusammensackt
oder teils ausgeschwemmt wird. Zum Verkeilen dürfen ausschließlich
kleinere Steine (sogenannte Zwickel)verwendet werden. Würde in die Fugen hauptsächlich Boden eingefüllt und die tragenden Steine auf Erdschichten lasten, die wie Mörtel verwendet werden, würde dieser Boden mit der Zeit ausgeschwemmt werden. Die Mauer wäre nicht mehr standsicher.
Trockenmauer im Querschnitt als Stützmauer
Folgende Verbandsregeln verleihen der Mauer eine ansprechende Optik und zusätzliche Stabilität:
- an der Vorder- und Rückfläche sollten niemals mehr als 3 Fugen an einem Punkt zusammenstoßen
- Keine Stoßfuge (senkrechte Fuge) darf durch mehr als 3 Schichten gehen
- Auf zwei Läufer sollte mindestens ein Binder kommen, der die gesamte Mauerstärke tief ist
- Fortlaufende Fugen vermeiden
- Die Mauer wird mit besonders großen Platten abgedeckt.
- an den Ecken sollten die größten Steine gesetzt werden.
Gesetzliche Regelungen zu Trockenmauern
Bei der Planung ist zu beachten, dass ab 2 m Höhe (auch bei
Ausführung durch einen Fachbetrieb) ein Standsicherheitsnachweis durch
einen Statiker zwingend notwendig ist! Genauere Angaben finden Sie dazu
in der jeweiligen Landesbauordnung. Eventuell kann es auch im
Bebauungsplan Ihrer Gemeinde Regelungen zu Mauern geben, die Sie
unbedingt beachten müssen. Vermeiden Sie unliebsame Überraschungen,
indem Sie vor dem Bau das jeweilige Nachbarschaftsrecht Ihres
Bundeslandes auf maximale Höhe und den erforderlichen Grenzabstand
überprüfen.
Der Preis für den Aufbau einer solchen Hangbefestigung
Das Bauen einer Trockenmauer ist (zeit-) aufwändig und erfordert gute
Fachkenntnisse. Beauftragen Sie einen Fachbetrieb, müssen Sie bei einem
Naturstein mittlerer Preisklasse mit Kosten von 200 bis 280 EUR pro
Quadratmeter Ansichtsfläche rechnen. Ein hammerechtes Schichtenmauerwerk
liegt bei 310 bis 400 Euro pro qm Ansichtsfläche. Die Zugänglichkeit
der Baustelle und die Gesamtmenge des verwendeten Materials entscheiden
erheblich über den Preis. Ein Bau in Eigenleistung ist nur bei
untergeordneten, nicht tragenden Mauern zu empfehlen. Bauen Sie die
Mauer dann lieber etwas niedriger und in mehrere Reihen versetzt. Je
nach Steingröße, Mauerhöhe oder Zugänglichkeit empfehlen wir, diese
Arbeiten vom Profi durchführen zu lassen. Für eine Muschelkalkmauer in
Eigenbau müssen Sie mit rund 150,- EUR pro Tonne rechnen. Die
Bepflanzung schlägt je nach Pflanzdichte mit ca. 5-15 EUR pro
Quadratmeter zu Buche.
Alle Angaben zzgl. Fundamente.