Freitag, 28. August 2015

Rhetorik Basics - Kontern will gelernt sein

Mit einem Lächeln beginnen
Zum Smalltalk gehört auch eine entsprechende Körperhaltung: Es geht um eine nette, harmlose Plauderei, also beginnen Sie diese mit einem netten Lächeln. Und verschränken Sie die Arme nicht vor der Brust und verstecken Sie Ihre Hände nicht hinter dem Rücken oder in den Hosentaschen.
 
Auf die Distanz kommt es an
Smalltalk betreiben wir meist mit Menschen, die wir nicht besonders gut kennen. Deshalb ist es wichtig, einen angenehmen Gesprächsabstand einzuhalten. Wer seinem Gegenüber zu dicht auf die Pelle rückt, darf sich nicht wundern, wenn er sich unbeliebt macht.

Themen
Am liebsten smalltalken die Deutschen übrigens über ihren Urlaub, Ärger mit Handwerkern, ihre Hobbies, Berufliches oder die Gesundheit.

Tabus
Vermeiden Sie die Themen Politik, Religion, Geld und private Probleme: Solche Themen sind nur für den Freundes- oder Verwandtenkreis bestimmt. Für eine unverbindliche Plauderei mit Fremden eignen sie sich nicht.

Humor ja, Witze nein
Auch wenn es sich um Ihren absoluten Lieblingswitz handelt, beginnen Sie ein Gespräch bitte nicht mit: "Kennen Sie den?..." Niemand hat etwas gegen humorvolle Bemerkungen und Schlagfertigkeit, aber Sprücheklopfer und Witzbolde kommen einfach nicht gut an.

Offene Fragen
Bringen Sie Ihr Gegenüber dazu, etwas zu erzählen. Wer geschlossene Fragen stellt, auf die der Gesprächspartner nur mit "Ja" oder "Nein" antworten kann, schafft keine angenehme Gesprächsatmosphäre. Versuchen Sie es lieber mit einer Frage wie "Woher kennen Sie den Gastgeber?"

Neutrale Fragen
Achten Sie darauf, neutrale Fragen zu stellen und freundlich zu bleiben. Wer fragt: "Finden Sie Fußball auch so doof?" wird es sich mit einem eingefleischten Fan verscherzen. Dann lieber fragen, was das Gegenüber beruflich macht. Zur Not reden Sie über das Wetter, das geht immer.

Zuhören
Damit sich wirklich ein nettes Gespräch ergibt, müssen Sie natürlich nicht nur Fragen stellen, sondern auch zuhören. Schenken Sie Ihrem Gegenüber also die volle Aufmerksamkeit, auch wenn Sie sich über belanglose Themen unterhalten. Sonst verliert er schnell die Lust am Gespräch mit Ihnen.

Aussparen
Auch wenn Lästern im Freundeskreis Spaß macht, beim Smalltalk sollten Sie es sich sparen. Es fällt nur negativ auf Sie zurück. Das hat der Psychologieprofessor John Skowronski von der Northern- Illinois-Universität in mehreren Experimenten herausgefunden. Zuhörer übertragen jene Eigenschaften, die Person A einer Person B andichtet, unbewusst und automatisch auf Person A. Ebenfalls verzichten sollten Sie auf Redebeiträge nach dem Motto "Mein Haus, mein Auto, meine Yacht".


Kontertricks, Kontern will gelernt sein:
Ignorieren
Überhören Sie den unfairen Aspekt, lenken Sie mit einem Brückensatz auf die Sache. "Ihre Aussage zeigt mir, dass Sie Bedenken haben. Welche Sachargumente haben Sie?"
Ironisieren
Kontern Sie schlagfertig und humorvoll und lenken dann zur Sache. "Ich merke, Sie sind erregt. Greifen Sie mich persönlich an oder reden Sie zur Sache?"
Identifizieren
Benennen Sie Unfairness. "Mit unsachlichen Angriffen kommen wir nicht weiter."
Isolieren
Brechen Sie das Gespräch ab, wenn es nicht weitergeht. "Ihre wiederholt beleidigenden Worte akzeptiere ich nicht. Unter diesen Umständen bin ich nicht bereit, das Gespräch fortzusetzen."