Zum 80. Geburtstag des Bildhauers, Lichtkünstlers und Malers Heinz Mack zeigt die Bundeskunsthalle die Retrospektive "Licht - Raum - Farbe". Das tonlose Video führt durch Teile der Ausstellung.
Anlässlich des 80. Geburtstags von Heinz Mack widmet die Bundeskunsthalle dem seit fast 60 Jahren tätigen Bildhauer, Lichtkünstler und Maler eine opulente Ausstellung.
Sie wollen die Kunst noch einmal völlig neu beginnen lassen: 1957 rufen die beiden Absolventen der Kunstakademie Düsseldorf Heinz Mack und Otto Piene die „Stunde Null“ aus und gründen die Künstlergruppe ZERO; 1961 gesellt sich Günther Uecker hinzu. Die Gruppe und ihre Experimente mit Bewegung und Licht finden nicht zuletzt durch ihre Kontakte zu Künstlern wie Yves Klein und Jean Tinguely schnell Beachtung im internationalen Diskurs. 1966 löst sich ZERO auf.
Anlässlich des 80. Geburtstags von Heinz Mack am 8. März dieses Jahres scheint die Kunstwelt den Bildhauer, Lichtkünstler und Maler neu zu entdecken. Neben zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland widmet auch die Bundeskunsthalle in Bonn dem seit fast 60 Jahren Tätigen eine opulente Retrospektive. Die Schau mit dem Titel „Licht – Raum – Farbe“ spannt den Bogen von 1953 – also noch vor der „Stunde Null“ – bis heute. Als „doppeltes Vorspiel“ bezeichnet Robert Fleck, Intendant der Bundeskunsthalle und Kurator der Ausstellung, die beiden neuen Lichtinstallationenen im Eingangsbereich: Der „Drehbare Spiegel“ und die ebenfalls drehbare Edelstahl-Skulptur „Zikkurat“ empfangen die Besucher, als sollten sie bezeugen, dass Macks Werk bis heute um die ZERO-Themen Licht und Bewegung kreist.
Ein ZERO-Raum, in dem 13 schwarz-weiße „Dynamische Strukturen“, meist noch ganz klassisch mit Öl oder Kunstharz auf Nessel und Holz gemalt, gezeigt werden, eröffnet den Rundgang. Und auch wenn bereits hier Licht als einziges bildnerisches Mittel eingesetzt wird, erscheint der Schritt bis zu den im folgenden Raum präsentierten „Sahara-Projekten“ riesig – trotz der Fortführung dieses Leitgedankens. Zu Beginn der 60er Jahre verlässt Mack die klassischen Ausstellungsorte, Galerie und Museum, und geht in die Wüste. Die temporären Installationen aus Spiegeln, Segeln und Lichtstelen, die er dort anfertigt und auch präsentiert, gehören zu den meistdiskutierten Kunstprojekten jener Zeit. Im Rückblick lassen sie sich als Wegbereiter der Land Art verstehen. In Bonn ist der halbdokumentarische Film „Tele-Mack“ (1969) zu sehen, den Mack in der tunesischen Wüste gedreht hat, daneben werden großformatige Sandreliefs und Leuchtkästen mit Wüstenmotiven gezeigt.
Psychedelisch-bunte Lichtexperimente, Silberreliefs, leuchtende Prismen und Kugeln, elektrisch bewegte Rotoren – alles Atelier-Arbeiten, die zeitgleich mit den Wüstenprojekten oder danach entstanden sind – schließen sich in den „Lichträumen“ des Ausstellungsrundgangs an. Der „Spiegelraum“ öffnet sich zu einem Lichthof, in dem die „Silberlicht-Mauer“ leuchtet, eine aktuelle Arbeit aus 21 Tonnen Aluminiumschrott. Macks farbige Malereien schließlich bilden zusammen mit zwei Stelen-Gruppen den Abschluss der Retrospektive im großen Saal. Fast scheint es, als habe Heinz Mack sich die Darstellung von Farbe als Ergebnis der Lichtbrechung für den Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens aufbewahrt.
Veranstaltung
Heinz Mack. Licht – Raum – Farbe
Termin
18.03.2011 - 10.07.2011
Veranstaltungsort
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
Friedrich-Ebert-Allee 4
53113 Bonn
Di/Mi 10-21, Do-So 10-19 Uhr
Friedrich-Ebert-Allee 4
53113 Bonn
Di/Mi 10-21, Do-So 10-19 Uhr
Heinz Mack
Heinz Mack ist ein unermüdlicher Experimentator im Spektrum des Farblichts. Als studierter Künstler und Philosoph hat er die ästhetischen Gesetze von Licht und Farbe, Struktur und Form in immer neue Zusammenhänge gestellt. Weltbekannt sind seine Werke der bewegten Lichtkunst: So zielten seine Arbeiten in der Zero-Gruppe, die er 1957 mit Otto Piene gründete, auf die Immaterialisierung der Kunst durch Licht-Vibrationen.
http://www.heinz-mack.de/ - Homepage von Heinz Mack