PVC
Der bekannteste Kunststoffbelag wird aus Polyvinylchlorid (PVC) 
hergestellt. Er wird seit den 1960er Jahren als billigerer Nachfolger 
des als altmodisch dargestellten Linoleums verkauft. Im PVC-Belag sind 
außerdem Weichmacher, Füllstoffe, Pigmente und andere Zusatzstoffe 
enthalten. PVC-Beläge sind ein- oder mehrschichtig in unterschiedlichen 
Stärken erhältlich. Diese Beläge auf Trägermaterial haben unter der 
Nutzschicht eine elastische Unterlage. Der Belag gilt als enorm 
strapazierfähig, wasserfest und kostengünstig. Allerdings gehen von dem 
Material Belastungen für Umwelt und Gesundheit aus, und zwar von der 
Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung. So entsteht z.B. sowohl
 bei der Herstellung als auch bei der Verbrennung von PVC hochgiftiges 
Dioxin. Darüber hinaus enthält PVC schwerflüchtige organische 
Verbindungen wie z. B. die gesundheitsgefährdenden Phthalate 
(Weichmacher), die an die Raumluft ausgasen. DEHP (Diethyhexylphthalat) 
ist der für PVC am häufigsten verwendete Weichmacher und wurde 2002 auf 
EU-Ebene als fortpflanzungsgefährdend eingestuft. Die Ausweitung des 
bereits resultierenden Verwendungsverbots für Kosmetika und 
Kinderspielzeug, auf weitere Produkte wird diskutiert.
Polyolefin
Ein Ersatzstoff für PVC-Böden sind Polyolefin-Beläge, die aus 
Kunststoffen hergestellt werden, die als unbedenklich gelten. Einige 
Hersteller haben ihre Produktion auf Bodenbeläge aus Polypropylen (PP) 
und Polyethylen (PE) umgestellt. Die Materialien haben ähnliche 
Eigenschaften wie PVC, beim Verbrennen wird allerdings nur CO2 und 
Wasser freigesetzt.
Gummi
Gummibeläge werden aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk 
hergestellt. Die Oberfläche ist glänzend oder matt, oft mit Noppen oder 
Rillen versehen. Man kennt sie beispielsweise aus Flughäfen oder Büros, 
sieht sie aber zunehmend auch in Wohngebäuden als Ersatz für PVC. 
Gummibeläge gelten als fußwarm, trittsicher und besonders 
strapazierfähig. Ein Vorteil gegenüber dem PVC ist sicherlich, dass 
Gummi antistatisch wirkt. Allerdings sind Gummibeläge teurer als PVC und
 können nicht so einfach selbst verlegt werden. Aus ökologischer Sicht 
können sie auch nicht als Ersatz für andere Kunststoffe dienen, da bei 
ihrer Produktion Schadstoffe entstehen. Synthesekautschuk basiert auf 
dem Grundstoff Erdöl.
Linoleum
Linoleum ist der älteste industriell gefertigte Bodenbelag. Er wird 
seit Mitte des 19. Jahrhunderts hergestellt. Aus Leinöl, Holz- oder 
Korkmehl, Kreide, Naturharz und Farbpigmenten wird ein Gemisch 
hergestellt, das dünn auf Jutebahnen als Trägermaterial gewalzt wird. 
Nach einigen Wochen Aushärtung bei hohen Temperaturen wird das Material 
zu Bahnen oder Fliesen weiterverarbeitet. Lange Zeit war Linoleum nur 
noch von den Fluren in Krankenhäusern und Behörden bekannt, hat aber 
sein schäbiges Image abgelegt und hält nun auch aufgrund seiner guten 
baubiologischen Eigenschaften wieder vermehrt in Wohnungen Einzug. Das 
Material ist strapazierfähig und besitzt gute Wärme- und 
Schalldämmeigenschaften.
Mittlerweile wird Linoleum in vielen verschiedenen Farben - uni oder 
gemustert - angeboten und kann auch seit einiger Zeit bequem selbst 
verlegt werden, da es auch als praktische Verlegeplatte mit 
Klick-Mechanismus für den Do-it-yourself-Bereich verkauft wird. Linoleum
 hat eine gute Ökobilanz, bei seiner Herstellung wird wenig Energie 
verbraucht und seine Nutzungsdauer kann 20 bis 30 Jahre betragen.
Kork
Kork wird aus der Borke der Korkeiche gewonnen: Diese besteht aus 
toten Zellen des Baums und ist nach ca. acht Jahren wieder 
nachgewachsen. Die Rinde wird geschält, geschrotet, mit Bindemitteln 
unter Druck zu Blöcken verarbeitet und dann zu Platten geschnitten. 
Korkplatten werden meist mit versiegelter oder gewachster Oberfläche, 
aber auch unbehandelt verkauft. Obwohl das Material nur in einer kleinen
 Palette natürlicher Farbtöne erhältlich ist, ist es gerade für 
naturorientiertes Wohnen attraktiv. Kork ist aufgrund seiner natürlichen
 Luftpolster enorm fußwarm und schalldämmend und wird deshalb häufig für
 Kinderzimmer angepriesen. Kork ist allerdings nicht für Feuchträume wie
 Bäder geeignet, da Wasser eindringen kann, welches das Material 
aufquellen lässt und evt. die Bindemittel löst. Auch zur Verlegung in 
Küchen oder Fluren eignet sich Kork nur bedingt.
