Donnerstag, 12. November 2015

Bauen + Wohnen - Sparen beim Bauen fängt mit der Planung an

Bauen ist in den letzten Jahren durch Senkung der Bausparprämien immer teurer geworden. Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, auch ohne Qualitätsverlust Kosten einzusparen, nicht nur bei der eigentlichen Bautätigkeit sondern bereits im Vorfeld. Wir sagen, welche Einsparpotentiale es gibt. Die genannten Einsparpotentiale sind ungefähre Durchschnittswerte und können nach oben oder unten abweichen. 
 

Baugrundstück

Bauland wird immer rarer und ist in verkehrsgünstiger Lage leider oft sehr teuer. Hier kann man an der Grundstückgröße sparen. Trotzdem muss die Wohnqualität nicht leiden, wenn das Grundstück optimal genutzt wird indem man zum Beispiel einen einfacheren Grundriss wählt. Bei einer Grundstücksgröße von 600 m² statt 800 m² und einem Quadratmeter-Preis von 200 EUR spart man bereits 40.000 EUR, bei einem Quadratmeter-Preis von 100 EUR immerhin noch 20.000 EUR. 
 

Pachten statt kaufen: Die Erbpacht

Eine interessante Alternative zum Kauf ist die Erbpacht. Die Kirche, - Deutschlands größter Grundbesitzer - und viele Gemeinden verpachten oft Grundstücke, meistens über eine Laufzeit von 99 Jahren. Die Höhe der Erbbauzinsen ist niedriger als die von normalen Hypothekenzinsen und damit auch die monatliche Belastung. Allerdings muss man gut durchrechnen, ob es sich lohnt: Je höher die normalen Hypothekenzinsen sind, desto günstiger ist zwar die Erbpachtalternative. Aber während das gekaufte Grundstück irgendwann abbezahlt ist und keine Kosten mehr verursacht, bleiben die Zinszahlungen für die Erbpacht während der gesamten Laufzeit.

Bauherrengemeinschaft

Bei Bildung einer Bauherrengemeinschaft können Sie Kosten sparen, sowohl während der Bauzeit als auch davor und danach, beispielsweise bei den Kosten für Gräben und Anschlüsse für eine gemeinsame Erschließung oder für eine gemeinsame Heizungsanlage. Hier können Sie bis zu 10.000 EUR einsparen.

Baubetreuung

Privaten Bauherren fehlen oft die Zeit und/oder die Fachkenntnisse, um ständig auf der Baustelle zu sein und Fehler abzuwenden. Aber bei vielen Bauvorhaben treten Mängel auf, deren Folgekosten mehrere zehntausend Euro betragen können. Hier bietet der Verband Privater Bauherren eine Rundumbetreuung am Bau an. Die Kosten dafür betragen 1 % der Bausumme. Diese Investition lohnt sich, da sie hilft, unvorhergesehene und kostenintensive Baumängel zu verhindern.

Fertighaus statt Massivhaus

Fertighäuser sind nicht nur schneller errichtet sondern aufgrund ihrer Systembauweise oft günstiger als massiv gebaute Häuser. Hier lohnt es sich im Vorfeld, für beide Bauarten jeweils Kostenvoranschläge einzuholen und zu vergleichen.

Unterkellerung

Die Kosten für einen Keller können bis zu 30.000 EUR (bis zu 15 % der Baukosten) betragen. Wer anderweitig den notwendigen Raumbedarf decken kann, sollte überlegen, ob er eine Unterkellerung wirklich braucht. Je nach Heizungsart, sind die Anlagen heute so klein, dass dafür ein Keller nicht mehr nötig ist.

Fassade

Auch hier kann durch einen Preisvergleich ordentlich gespart werden. So ist beispielsweise eine Holzverschalung bis zu 20.000 EUR günstiger als eine Klinkerfassade. Allerdings ist auch der Pflegeaufwand größer.

Außenwände

Bis zu 20.000 EUR können Sie sparen, wenn Sie für die Außenwände anstelle einer zweischaligen Mauer ein Wärmeverbundsystem oder hochdämmenden Porenbeton verwenden.

Dach

Wenn Sie bei der Dachform nicht an einen Bebauungsplan gebunden sind, können Sie bei der Wahl eines einfachen Daches bis zu 15.000 EUR einsparen.

Dachausbau

Viele Bauherren planen ihr Haus auf "Zuwachs" das heißt, sie brauchen nicht sofort die gesamte mögliche Wohnfläche. So wird zum Beispiel ein Dachausbau oft erst dann notwendig, wenn die Kinder größer sind. Wenn Sie den Zeitpunkt Ihres Dachausbaues verschieben, können Sie viel einsparen, vorausgesetzt, Sie haben bereits vorher alle Anschlüsse mitgeplant und realisiert. Bis zu 20.000 EUR zusätzlich sparen Sie, wenn Sie einige Arbeiten wie beispielsweise Dämmen und Tapezieren selbst durchführen.

Eigenausbau

Beim Bau eines Hauses können etliche Arbeiten in Eigenleistung erbracht werden, zum Beispiel: Böden verlegen, Fliesen, Dämmen, Tapezieren und Streichen. Aber um durch Eigenleistung wirklich zu sparen, brauchen Sie sowohl ein gewisses handwerkliches Geschick als auch Zeit. Wenn Sie darüber verfügen, können Sie ein Einsparpotential von bis zu 30.000 EUR erzielen.

Carport statt Garage

Brauchen Sie eine geschlossene Garage oder reicht ein Schutz vor Sonne und Schnee? Sie sparen einige tausend Euro, wenn Sie statt einer geschlossenen Garage einen Carport aufstellen.

Garten

Auch hier können Sie viel selbst machen und einige Tausend Euro sparen wenn Sie zum Beispiel selbst den Rasen einsähen, anstatt für teures Geld Rollrasen verlegen lassen oder wenn Sie selbst Zäune aufstellen und Wege anlegen.