Der Anhydritestrich (AE) oder Calciumsulfatestrich (CA) ist eine Estrichart und besteht aus Anhydritbinder, Gesteinskörnung (bis zu einer Korngröße von 8 mm) und Zugabewasser.
Um die Verarbeitung zu verbessern, können entsprechende Zusätze
enthalten sein. Der Anhydritestrich kann etwa zwei Tage nach dem Einbau
begangen und frühestens nach fünf Tagen geringfügig belastet werden.Er darf keiner dauerhaften Feuchtigkeitsbelastung ausgesetzt werden,
daher eignet sich dieser Estrich besonders für Trockenbereiche in einem
Gebäude. Gegenüber Zementestrich besitzt der Anhydritestrich eine
geringere Festigkeit und darf entsprechend weniger stark belastet
werden.
Eine Weiterentwicklung stellt der Anhydritfließestrich (AFE) dar.
Dieser nivelliert sich aufgrund der flüssigen Konsistenz selbst. Zudem
kann infolge geringerer Spannung beim Trocknungsvorgang auch auf Flächen
bis zu 1.000 m² (wenn keine Fußbodenheizung eingebaut wurde) auf zusätzliche Dehnungsfugen verzichtet werden.
Hauptbestandteil ist als Bindemittel Anhydrit, der mit Wasser relativ schnell zu Gips
(Calciumsulfat-Dihydrat) hydratisiert und sich dabei verfestigt. In der
Regel wird synthetischer Anhydrit verwendet, der durch Brennen von Gips
(z. B. REA-Gips aus der Rauchgasreinigung in Kraftwerken) gewonnen
wird. Seltener wird auch mineralischer (körniger) Naturanhydrit
eingesetzt. Als Gesteinskörnung werden Kalkstein und Quarzsand verwendet.