Montag, 30. März 2015

Konstruktive Ausführung und Abdichtung von Fugen in Sanitär- und Feuchträumen - Abdichtung von Wannen und Duschwannen

1 Vorwort

Grundsatz:

Eine Fuge ist nach DIN 52460 der beabsichtigte oder toleranzbedingte Raum zwischen Bauteilen. Sie muss im Vorfeld sorgfältig geplant, ausgeschrieben oder den bestehenden Regelwerken entnommen werden. Das Abdichten ist das Verschließen der Fuge. Dies kann mit bewegungsausgleichenden spritzbaren Dichtstoffen, Dichtungsbändern und -folien erfolgen.
Die Trennung dieses Merkblattes in 2 Teile dient der übersichtlicheren Darstellung des Themas für den Planer und Verarbeiter.
Bei der Abdichtung von Bewegungsfugen an Wannen und Duschtassen können für ein nachhaltiges Abdichtungskonzept neben dem spritzbaren Dichtstoff weitere Materialien eingesetzt werden.

Diese Materialien werden in diesem Merkblatt schwerpunktmäßig behandelt
  • Flexible Zargenbänder
  • Wannenrand-Dichtbänder
Grundsatzaussagen zu Normung und Qualität von spritzbaren Dichtstoffen sowie Einstufung und Qualitätsanforderungen der Dichtstoffe nach DIN EN 15651-3 sind im IVD-Merkblatt Nr. 3-1 ausführlich dargestellt.

2 Geltungsbereich

Der vorliegende Teil 2 dieses Merkblattes gilt ausschließlich für die Abdichtung von Bewegungsfugen an Wannen und Duschwannen mit spritzbaren Dichtstoffen in Kombination mit flexiblem Zargenband/Wannenrand-Dichtband. Begriffe und grundsätzliche Ausführungen im IVD-Merkblatt Nr.3-1, die auch für den Geltungsbereich Nr. 3-2 gelten, werden hier nicht mehr aufgeführt. Lediglich neue Begriffe, Anforderungen, Produktaussagen und Verarbeitungshinweise werden beschrieben.

3 Grundlagen

Bade- und Duschwannen müssen so standfest installiert werden, dass der Dichtstoff in der Anschlussfuge bei bestimmungsgemäßer Nutzung (Belastung) nicht über den Wert seiner Zulässigen Gesamtverformung (ZGV) hinaus gedehnt und gestaucht wird. Es gilt die Dehnung im Bereich dieser Bewegungsfuge (zwischen Wannenrand und Wand) bestmöglich zu minimieren. Die elastische Fugenabdichtung in diesem Bereich ist im Allgemeinen als Wartungsfuge zu betrachten, näheres siehe dazu das IVD-Merkblatt 15. Bei der Montage der Wanne ist ein flexibles Zargenband oder Wannenrand-Dichtband an den Wannenrand anzubringen.
Das Wannenrand-Dichtband kann ggf. um Zusatzbauteile (Schallschutz, Fliesentrenn-streifen, Hinterfüllprofil, Trennmaterial, um den direkten Kontakt von Butyl und Silikon zu vermeiden) ergänzt sein.
Die Anschlussfuge ist so auszubilden, dass von der Wand ablaufendes Wasser zügig in die Wanne geführt wird (Vermeidung von Hohlkehlen).

Da insbesondere bei Acrylwannen wegen ihrer höheren Verformung eine größere Haftflächenbreite zu empfehlen ist, aus optischen Gründen aber meist abgelehnt wird, ist speziell diese Fuge unter bestmöglichen Rahmenbedingungen auszurüsten.
Es empfiehlt sich der Einsatz von stabilisierenden Wannenträgersystemen (schwundfreie Materialen und formschlüssiges Wannenbett), die unter Berücksichtigung bester Schallschutzwerte direkt auf den Rohfussboden installiert werden können. So wird der Schwund des Estrichs (u. a. Schüsselung, aufgrund temporär begrenzter Aushärtung), die Federung der Trittschalldämmung aus der Bewegungsamplitude eliminiert.
Die Trägersysteme sollten am Wannenrand und im Wannenbett formschlüssig sein, das heißt ohne Spielraum Wanne auf Träger lagern. Auf die Verwendung von EPS-(Styropor-) Materialien sollte verzichtet werden, da diese oft der Druckbelastung nicht standhalten und Schwund aufweisen können. Die beiden folgenden Abbildungen zeigen die beispielhafte Darstellung eines Wannenträgers mit Formfüllung, Metallkonstruktion und höhen-justierbaren Füßen. 
 Weist das flexible Zargenband/Wannenrand-Dichtband einen hohen Vorfertigungsgrad auf, wird die Montage erleichtert und Fehler werden vermieden. Es kann beinhalten:
Schallschutzprofil, Hinterfüllmaterial, Fugendistanzhalterung, ein breites Wannen-randschutzprofil, Fliesenkleberprofil, Fliesenschallschutzprofil, ein mindestens 30mm Butyldichtband.
Es dient als zusätzliche Abdichtungsebene. Kommt es zu einem Fugenschaden, können durch diese zusätzliche Maßnahme Schäden an der Bausubstanz sowie Pilzbildung vermieden werden.
Achtung:
Hinterfüll- und Schallschutzmaterialien, Dichtbahnen, Dichtbänder, Zargenbänder und Klebstoffe, die in direktem Kontakt mit dem Silikon-Dichtstoff stehen, müssen mit diesem verträglich sein.
 

4 Flexibles Zargenband/Wannenrand-Dichtband

Das flexible Zargenband/Wannenrand-Dichtband sollte dauerhaft elastisch sein, nimmt Bewegungen auf und ist für die Montage am wandseitigen Wannenrand vorgesehen.
Ein Schnittschutz bei den Abdichtungssystemen ist auf Grund technischer Ausführbarkeit zurzeit nicht umfassend geregelt.

5 Einbringen eines Zargenbandes/Wannenrand-Dichtbandes

Das flexible Zargenband/Wannenrand-Dichtband muss an den wandseitigen Wannenrändern fachgerecht vormontiert werden. Der Fliesenleger hat so die Möglichkeit, die Verbundabdichtung über die Aufbordung anzubringen. Je nach Einbausituation empfiehlt sich ein vlieskaschierten Butylband über die Aufbordung der flexiblen Zarge zu kleben.
Durch diese Maßnahme wird die Schnittstelle zwischen Fliesenleger und Sanitärinstallateur bestmöglich gelöst.
 
Beispielhafte Einbauvariante Bade- oder Duschwanne, hier mit einem flexiblen Zargenband 

Bei Wannenecken mit einem Radius > 15mm empfiehlt sich eine Quetschfalte einzubringen. Fliesen können so bedenkenlos in die Wandecke eingebracht werden, ohne die Dichtebene zu gefährden. Für die Verarbeitung von kleinformatigen Fliesen oder Mosaik empfiehlt sich der Einsatz einer Trägerplatte.

6 Einbringen eines spritzbaren Fugendichtstoffes

Die Richtlinien und Technischen Merkblätter der Hersteller sind zu beachten. Die vom Hersteller vorgeschriebene Zeitspanne zwischen Auftragen eines evtl. einzusetzenden Primers und Einbringen des Fugendichtstoffs muss eingehalten werden. Der Fugendichtstoff ist gleichmäßig und blasenfrei einzubringen. Durch Andrücken und Glätten ist ein guter Kontakt mit den Fugenflanken herzustellen.

6.1 Nachglätten des Dichtstoffs

Nachglätten der Fugenränder mit möglichst wenig Glättmittel. Überschüssiges, ablaufendes Glättwasser entfernen, um eine Verunreinigung der Fugenrandbereiche und angrenzender Bauteile zu vermeiden. Weitere Details zum Einsatz von spritzbaren Dichtstoffen sind dem IVD-Merkblatt Nr. 3-1 zu entnehmen.



IVD-Merkblatt Nr. 3-1 - Konstruktive Ausführung und Abdichtung von Fugen in Sanitär- und Feuchträumen.Teil 1: Abdichtung mit spritzbaren Dichtstoffen http://www.abdichten.de/media/merkblaetter/03-1/ivd-merkblatt03-1.pdf

Abdichtungen in Bädern und Feuchträumen

An wasserbelasteten Wänden und Böden

Nur wenige Bauteile sind so regelmäßig dem Wasser ausgesetzt wie Bäder und Feuchträume. Durch entsprechende Maßnahmen bei der Badplanung lassen sich Schäden durch anfallende Feuchtigkeit verhindern. Im Bereich von Duschen, Waschbecken und Wannen entsteht Spritzwasser, im Bereich der Armaturen kann Wasserdampf entstehen, der sich an Wänden und Boden niederschlägt. Bei bodengleichen Duschen fließt das Wasser direkt über den Bodenbelag zum Ablauf. '

Um stark wasserbelastete Boden- und Wandflächen dauerhaft dicht zu halten, haben sich Verbundabdichtungen bewährt. Diese bestehen aus einer Streich- bzw. Spachtelabdichtung oder wasserundurchlässigen Abdichtungsbahnen, auf die Platten oder Fliesen im Dünnbettverfahren verlegt werden. Erforderlich sind Verbundabdichtungen im Bereich von Spritz- oder Ablaufwasser:
  • Wände im Duschbereich werden bis 30 cm oberhalb der Dusche abgedichtet.
  • Wände im Wannenbereich werden bis 20 cm oberhalb der Wasserentnahmestelle abgedichtet.
  • Bei bodengleichen Duschen mit Duschrinne sollte ein Anschlussflansch mit einer 90° Aufkantung die sichere Einbindung in die Verbundabdichtung an der Wand gewährleisten.
  • Bei bodengleichen Duschen, die aus einem vorgefertigten Element mit integriertem Ablauf bestehen, sollten die Fugen zwischen Duschelement und Estrich sowie der Anschluss an die Wand mit Fugenbändern, die in die Verbundabdichtung eingearbeitet werden, abgedichtet werden.
  • Durchdringungen, wie zum Beispiel beim Armaturenanschluss oder bei Abläufen sollten in der Vormontage mit eingearbeiteten Abdichtungsflanschen oder -manschetten ausgeführt sein.
  • Eingearbeitete Gewebe bzw. Fugenbänder im Fugen- und Wandanschlussbereich verhindern Durchfeuchtungen, die Abdichtung soll mind. 15 cm oberhalb des Bodenbelags im Wandbereich hochgezogen werden. 
Geeignete Untergründe für die Abdichtung sind:
  • Beton
  • Putz
  • Gipskartonplatten
  • Leichtbetonhohlwandplatten
  • Maschineller Gipsputz (MP)
  • Porenbetonbauplatten 
Kritische Bereiche in Sanitärräumen sind:
  • Übergänge von Sanitäreinrichtungen zur Wand
  • Wanddurchdringungen von Sanitäranschlüssen
  • Eckfugen
  • Bodenabläufe
Das ZDB-Merkblatt Hinweise für die Ausführung von flüssig zu verarbeitenden Verbundabdichtungen mit Bekleidungen und Belägen aus Fliesen und Platten für den Innen- und Außenbereich vom Januar 2010 gilt allgemein als anerkannte Richtlinie. Danach wird zwischen hoher und mäßiger Beanspruchungsklasse unterschieden: Als mäßig beansprucht gelten Abdichtungen, die zeitweise wieder abtrocknen können, wie zum Beispiel in Privat- oder Hotelbädern. Zu den hoch beanspruchten Abdichtungen zählen Flächen, die ständigem Wasserfluss ausgesetzt sind, wie gewerbliche und öffentliche Duschen oder Beckenumgänge in Schwimmbädern.

Nach dem ZDB-Merkblatt gilt:
  • Alle Flächen, die bestimmungsgemäß durch Feuchtigkeit mäßig oder hoch beansprucht werden, müssen grundsätzlich abgedichtet werden.
  • Im hoch beanspruchten Bereich sind nur feuchtigkeitsunempfindliche Untergründe zulässig.
  • Im mäßig beanspruchten Bereich können auch feuchtigkeitsempfindliche Untergründe mit Abdichtung eingesetzt werden.
  • Bei Flächen mit Bodenablauf dürfen keine feuchtigkeitsempfindlichen Untergründe eingesetzt werden.
  • Bei feuchtigkeitsunempfindlichen Untergründen im mäßig beanspruchten Bereich ist eine Abdichtung auf Wandflächen nicht zwingend erforderlich.

Freitag, 27. März 2015

Bauzaun - Baustelleneinrichtung

Als Bauzaun bezeichnet man die temporäre Umgrenzung, Absperrung oder Absicherung eines beliebigen Ortes. In dem Fall, dass er zur Absicherung einer Baustelle verwendet wird, gehört er zur Baustelleneinrichtung.
Die Bezeichnung „Bauzaun” oder „Baustellenzaun” ist abgeleitet vom ursprünglichen Zweck, der Absicherungen von Baustellen. Heute kommen meist standardisierte ca. 3,50 m lange und 2,00 m hohe verzinkte Drahtgitterelemente mit Sockelfüßen aus Beton oder Recyclingkunststoff zum Einsatz. Darüber hinaus sind aber auch andere Längen und Höhen verfügbar. Dieses modulare System und die Flexibilität haben zu einer weiten Verbreitung für fast alle temporären Absperr- und Sicherungsmaßnahmen geführt.
Daneben werden nach wie vor Bauzäune auch individuell gemäß spezieller Anforderungen an Sicht-, Staub- und Unfallschutz oder auch aus gestalterischen Gründen, meist aus Holz oder Holzwerkstoffplatten, erstellt.
Die Aufstellung von Zäunen setzt eine entsprechende behördliche Genehmigung voraus. Die Anforderungen an die Aufstellung und Ausführung des Bauzaun wird zusätzlich von den für den Einsatzzweck geltenden Unfallverhütungsvorschriften geregelt.

Donnerstag, 26. März 2015

Vor- und Nachteile von PVC, Linoleum und Co - Bodenbelag im Wohnungsbau

PVC

Der bekannteste Kunststoffbelag wird aus Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt. Er wird seit den 1960er Jahren als billigerer Nachfolger des als altmodisch dargestellten Linoleums verkauft. Im PVC-Belag sind außerdem Weichmacher, Füllstoffe, Pigmente und andere Zusatzstoffe enthalten. PVC-Beläge sind ein- oder mehrschichtig in unterschiedlichen Stärken erhältlich. Diese Beläge auf Trägermaterial haben unter der Nutzschicht eine elastische Unterlage. Der Belag gilt als enorm strapazierfähig, wasserfest und kostengünstig. Allerdings gehen von dem Material Belastungen für Umwelt und Gesundheit aus, und zwar von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung. So entsteht z.B. sowohl bei der Herstellung als auch bei der Verbrennung von PVC hochgiftiges Dioxin. Darüber hinaus enthält PVC schwerflüchtige organische Verbindungen wie z. B. die gesundheitsgefährdenden Phthalate (Weichmacher), die an die Raumluft ausgasen. DEHP (Diethyhexylphthalat) ist der für PVC am häufigsten verwendete Weichmacher und wurde 2002 auf EU-Ebene als fortpflanzungsgefährdend eingestuft. Die Ausweitung des bereits resultierenden Verwendungsverbots für Kosmetika und Kinderspielzeug, auf weitere Produkte wird diskutiert.


Polyolefin

Ein Ersatzstoff für PVC-Böden sind Polyolefin-Beläge, die aus Kunststoffen hergestellt werden, die als unbedenklich gelten. Einige Hersteller haben ihre Produktion auf Bodenbeläge aus Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE) umgestellt. Die Materialien haben ähnliche Eigenschaften wie PVC, beim Verbrennen wird allerdings nur CO2 und Wasser freigesetzt.


Gummi

Gummibeläge werden aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk hergestellt. Die Oberfläche ist glänzend oder matt, oft mit Noppen oder Rillen versehen. Man kennt sie beispielsweise aus Flughäfen oder Büros, sieht sie aber zunehmend auch in Wohngebäuden als Ersatz für PVC. Gummibeläge gelten als fußwarm, trittsicher und besonders strapazierfähig. Ein Vorteil gegenüber dem PVC ist sicherlich, dass Gummi antistatisch wirkt. Allerdings sind Gummibeläge teurer als PVC und können nicht so einfach selbst verlegt werden. Aus ökologischer Sicht können sie auch nicht als Ersatz für andere Kunststoffe dienen, da bei ihrer Produktion Schadstoffe entstehen. Synthesekautschuk basiert auf dem Grundstoff Erdöl.


Linoleum

Linoleum ist der älteste industriell gefertigte Bodenbelag. Er wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts hergestellt. Aus Leinöl, Holz- oder Korkmehl, Kreide, Naturharz und Farbpigmenten wird ein Gemisch hergestellt, das dünn auf Jutebahnen als Trägermaterial gewalzt wird. Nach einigen Wochen Aushärtung bei hohen Temperaturen wird das Material zu Bahnen oder Fliesen weiterverarbeitet. Lange Zeit war Linoleum nur noch von den Fluren in Krankenhäusern und Behörden bekannt, hat aber sein schäbiges Image abgelegt und hält nun auch aufgrund seiner guten baubiologischen Eigenschaften wieder vermehrt in Wohnungen Einzug. Das Material ist strapazierfähig und besitzt gute Wärme- und Schalldämmeigenschaften.
Mittlerweile wird Linoleum in vielen verschiedenen Farben - uni oder gemustert - angeboten und kann auch seit einiger Zeit bequem selbst verlegt werden, da es auch als praktische Verlegeplatte mit Klick-Mechanismus für den Do-it-yourself-Bereich verkauft wird. Linoleum hat eine gute Ökobilanz, bei seiner Herstellung wird wenig Energie verbraucht und seine Nutzungsdauer kann 20 bis 30 Jahre betragen.


Kork

Kork wird aus der Borke der Korkeiche gewonnen: Diese besteht aus toten Zellen des Baums und ist nach ca. acht Jahren wieder nachgewachsen. Die Rinde wird geschält, geschrotet, mit Bindemitteln unter Druck zu Blöcken verarbeitet und dann zu Platten geschnitten. Korkplatten werden meist mit versiegelter oder gewachster Oberfläche, aber auch unbehandelt verkauft. Obwohl das Material nur in einer kleinen Palette natürlicher Farbtöne erhältlich ist, ist es gerade für naturorientiertes Wohnen attraktiv. Kork ist aufgrund seiner natürlichen Luftpolster enorm fußwarm und schalldämmend und wird deshalb häufig für Kinderzimmer angepriesen. Kork ist allerdings nicht für Feuchträume wie Bäder geeignet, da Wasser eindringen kann, welches das Material aufquellen lässt und evt. die Bindemittel löst. Auch zur Verlegung in Küchen oder Fluren eignet sich Kork nur bedingt.

Montag, 16. März 2015

Hausbau Schritt für Schritt: Alle Bauphasen / Gewerke im Überblick

Ist die Planungsphase abgeschlossen und alle Genehmigungen eingeholt kann der eigentliche Hausbau endlich beginnen. Eine gut strukturierte Reihenfolge beim Hausbau ist für einen reibungslosen Ablauf unerlässlich. Informiert man sich schon vorher über die einzelnen Schritte beim Hausbau, können die jeweilig benötigten Gewerke schon frühzeitig kontaktiert und beauftragt werden.

Zur besseren Übersicht und Kontrolle eignet sich ebenfalls ein „Ablaufplan Hausbau“, wo die Idee für den Neubau bis zum Einzug ins Traumhaus genau dokumentiert ist. Die einzelnen physischen Abläufe beim Hausbau werden an dieser Stelle noch einmal genau erklärt:

1. Erdarbeiten: Vorbereitung für den Hausbau

Vor der Hausbau-Gründung muss die Baustelle zunächst vorbereitet werden. Das bedeutet vor allem Baggerarbeiten auf dem Grundstück, um die Baugrube auszuheben, aber auch eventuelle Rodungsarbeiten, um störende Bäume oder Sträucher zu entfernen. Außerdem werden an dieser Stelle auch schon die Ver- und Entsorgungsleitungen für Gas, Wasser und Strom vorbereitet, bevor das Fundament errichtet wird.
Beteiligte Gewerke:

• Tiefbau
• Garten- und Landschaftsbau

2. Rohbau – von der Bodenplatte bis zum Dach

Die Montage des Rohbaus macht fast 40 Prozent vom Hausbau aus und ist damit auch der teuerste Schritt beim Bauprozess. Nicht umsonst, denn ein gutes Fundament ist die Hauptvoraussetzung für den späteren sicheren, festen und trockenen Stand. Dafür wird zunächst die Bodenplatte statisch korrekt verlegt, welche in Zukunft alle Wände und Etagen tragen wird. Falls ein Keller eingeplant ist, werden anschließend die Kellerwände angelegt. Ansonsten folgt nun die Hülle des Hauses: der Rohbau mit allen Außen- und Innenwänden sowie Decken. Gekrönt wird das Ganze von einem Dachstuhl, woraufhin das berühmte Richtfest zur Halbzeit folgt. Nach dem Richtfest wird das Dach gedeckt und mit den Fassadearbeiten begonnen. Auch der Bau einer Garage wird in diesem Schritt umgesetzt. Parallel dazu startet schon der Innenausbau.

Beteiligte Gewerke:

• Hochbau
• Gerüstbau
• Trockenbau
• Dachdecker
• Zimmerei

3. Innenausbau – der Rohbau wird zum Wohnraum

Nachdem der Rohbau aufgestellt wurde, wird sich langsam in das Innere des Hauses vorgearbeitet. Mit Fenstern und Türen wird zunächst eine Verbindung zwischen Außen- und Innenbereich geschaffen, wobei diese gleichzeitig auch die Funktion der Wärmegewinnung und des Einbruchsschutz erfüllen. Zum Innenausbau gehört ebenfalls das Estrich-Legen als Vorbereitung für den Fußbodenbelag. Während der Trocknungszeit vom Estrich werden dann die Innenräume verputzt, Innentüren und Treppen eingebaut. Diese Baustufe wird auch Ausbauhaus genannt.
Auf dem fertig getrockneten Estrich wird abschließend der gewünschte Belag verlegt - Fliesen, Laminat, Parkett, Teppich etc. – und die Wände bekommen mit Maler- und Tapezierarbeiten den letzten Schliff.
Beteiligte Gewerke:

• Fensterbau
• Tischler
• Estrichleger
• Bodenleger
• Fliesenleger
• Putzer
• Maler
• Treppenbau

4. Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektroinstallation

Nach dem inneren Ausbau müssen alle wichtigen Versorgungsleitungen zum Leben erweckt werden. Dazu gehört vor allem die Elektroinstallation, damit Steckdosen und Lichtschalter später auch genutzt werden können. Außerdem müssen Heizkörper montiert und ein Lüftungssystem installiert werden. Die Wahl der richtigen Anlage ist hier im Anbetracht der stetig steigenden Brennstoffpreise von enormer Wichtigkeit. Weiterhin sollten all diese Installationen unbedingt von einem Fachmann durchgeführt werden, da ein amateurhafter Einbau schnell zu noch höheren Folgekosten führt. Gleiches gilt für die Sanitären Anlagen und Armaturen im Badezimmer. Je nach Definition werden Häuser in diesem Stadium als bezugsfertig oder als schlüsselfertiges Haus verkauft.
Beteiligte Gewerke:

• Elektriker
• Heizung/Sanitär

5. Außenanlagen gehören auch zum Hausbau

Wurde der Rohbau zum fertigen Wohnhaus, könnte eigentlich schon die Übergabe und der Umzug folgen. Doch zum Grundstück zählt nicht nur das gebaute Haus, sondern auch der umliegende Garten. Hier muss erst einmal der entstandene Bauschutt beseitigt werden. Das Anlegen von Wegen, Zäunen sowie die Bepflanzung des Gartens kann jedoch auch immer noch bequem nach dem Einzug Stück für Stück erledigt werden. Danach wurde aus dem leeren Baugrundstück endlich der Traum vom Eigenheim.
Beteiligte Gewerke:

• Garten- und Landschaftsbau
• Schlosserei

Donnerstag, 5. März 2015

Treppenbezeichnung Bau

Eine (Treppen-)Sprache sprechen bedeutet: Unabhängig von der Bauweise und dem Grundriss der Treppe sind wichtige Maße und technische Regeln einzuhalten, die sich aus Jahrhunderten von Erfahrungen im Treppenbau entwickelt haben.
Häufige Missverständnisse durch regional unterschiedliche Bezeichnungen können durch die nebenstehenden, genormten Begriffe ausgeräumt werden. (DIN 18065)




In Anlehnung an DIN 18 065 wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Maßgebend für das Anwenden der Norm ist deren Fassung mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787 Berlin, erhältlich ist.