1 Vorwort
Grundsatz:
Eine Fuge ist nach DIN 52460 der beabsichtigte oder toleranzbedingte Raum zwischen Bauteilen. Sie muss im Vorfeld sorgfältig geplant, ausgeschrieben oder den bestehenden Regelwerken entnommen werden. Das Abdichten ist das Verschließen der Fuge. Dies kann mit bewegungsausgleichenden spritzbaren Dichtstoffen, Dichtungsbändern und -folien erfolgen.
Eine Fuge ist nach DIN 52460 der beabsichtigte oder toleranzbedingte Raum zwischen Bauteilen. Sie muss im Vorfeld sorgfältig geplant, ausgeschrieben oder den bestehenden Regelwerken entnommen werden. Das Abdichten ist das Verschließen der Fuge. Dies kann mit bewegungsausgleichenden spritzbaren Dichtstoffen, Dichtungsbändern und -folien erfolgen.
Die Trennung dieses Merkblattes in 2 Teile dient der übersichtlicheren Darstellung des Themas für den Planer und Verarbeiter.
Bei der Abdichtung von Bewegungsfugen an Wannen und Duschtassen können für ein nachhaltiges Abdichtungskonzept neben dem spritzbaren Dichtstoff weitere Materialien eingesetzt werden.
Diese Materialien werden in diesem Merkblatt schwerpunktmäßig behandelt
Bei der Abdichtung von Bewegungsfugen an Wannen und Duschtassen können für ein nachhaltiges Abdichtungskonzept neben dem spritzbaren Dichtstoff weitere Materialien eingesetzt werden.
Diese Materialien werden in diesem Merkblatt schwerpunktmäßig behandelt
- Flexible Zargenbänder
- Wannenrand-Dichtbänder
Grundsatzaussagen zu Normung und Qualität von spritzbaren
Dichtstoffen sowie Einstufung und Qualitätsanforderungen der Dichtstoffe
nach DIN EN 15651-3 sind im IVD-Merkblatt Nr. 3-1 ausführlich dargestellt.
2 Geltungsbereich
Der vorliegende Teil 2 dieses Merkblattes gilt ausschließlich für die Abdichtung von Bewegungsfugen an Wannen und Duschwannen mit spritzbaren Dichtstoffen in Kombination mit flexiblem Zargenband/Wannenrand-Dichtband.
Begriffe und grundsätzliche Ausführungen im IVD-Merkblatt Nr.3-1,
die auch für den Geltungsbereich Nr. 3-2 gelten, werden hier nicht mehr
aufgeführt.
Lediglich neue Begriffe, Anforderungen, Produktaussagen und Verarbeitungshinweise werden beschrieben.
3 Grundlagen
Bade- und Duschwannen müssen so standfest installiert werden, dass der Dichtstoff in der Anschlussfuge
bei bestimmungsgemäßer Nutzung (Belastung) nicht über den Wert seiner
Zulässigen Gesamtverformung (ZGV) hinaus gedehnt und gestaucht wird.
Es gilt die Dehnung im Bereich dieser Bewegungsfuge (zwischen Wannenrand und Wand) bestmöglich zu minimieren. Die elastische Fugenabdichtung in diesem Bereich ist im Allgemeinen als Wartungsfuge zu betrachten, näheres siehe dazu das IVD-Merkblatt 15.
Bei der Montage der Wanne ist ein flexibles Zargenband oder Wannenrand-Dichtband an den Wannenrand anzubringen.
Das Wannenrand-Dichtband kann ggf. um Zusatzbauteile (Schallschutz, Fliesentrenn-streifen, Hinterfüllprofil, Trennmaterial, um den direkten Kontakt von Butyl und Silikon zu vermeiden) ergänzt sein.
Die Anschlussfuge ist so auszubilden, dass von der Wand ablaufendes Wasser zügig in die Wanne geführt wird (Vermeidung von Hohlkehlen).
Da insbesondere bei Acrylwannen wegen ihrer höheren Verformung eine größere Haftflächenbreite zu empfehlen ist, aus optischen Gründen aber meist abgelehnt wird, ist speziell diese Fuge unter bestmöglichen Rahmenbedingungen auszurüsten. Es empfiehlt sich der Einsatz von stabilisierenden Wannenträgersystemen (schwundfreie Materialen und formschlüssiges Wannenbett), die unter Berücksichtigung bester Schallschutzwerte direkt auf den Rohfussboden installiert werden können. So wird der Schwund des Estrichs (u. a. Schüsselung, aufgrund temporär begrenzter Aushärtung), die Federung der Trittschalldämmung aus der Bewegungsamplitude eliminiert.
Die Trägersysteme sollten am Wannenrand und im Wannenbett formschlüssig sein, das heißt ohne Spielraum Wanne auf Träger lagern. Auf die Verwendung von EPS-(Styropor-) Materialien sollte verzichtet werden, da diese oft der Druckbelastung nicht standhalten und Schwund aufweisen können. Die beiden folgenden Abbildungen zeigen die beispielhafte Darstellung eines Wannenträgers mit Formfüllung, Metallkonstruktion und höhen-justierbaren Füßen.
Das Wannenrand-Dichtband kann ggf. um Zusatzbauteile (Schallschutz, Fliesentrenn-streifen, Hinterfüllprofil, Trennmaterial, um den direkten Kontakt von Butyl und Silikon zu vermeiden) ergänzt sein.
Die Anschlussfuge ist so auszubilden, dass von der Wand ablaufendes Wasser zügig in die Wanne geführt wird (Vermeidung von Hohlkehlen).
Da insbesondere bei Acrylwannen wegen ihrer höheren Verformung eine größere Haftflächenbreite zu empfehlen ist, aus optischen Gründen aber meist abgelehnt wird, ist speziell diese Fuge unter bestmöglichen Rahmenbedingungen auszurüsten. Es empfiehlt sich der Einsatz von stabilisierenden Wannenträgersystemen (schwundfreie Materialen und formschlüssiges Wannenbett), die unter Berücksichtigung bester Schallschutzwerte direkt auf den Rohfussboden installiert werden können. So wird der Schwund des Estrichs (u. a. Schüsselung, aufgrund temporär begrenzter Aushärtung), die Federung der Trittschalldämmung aus der Bewegungsamplitude eliminiert.
Die Trägersysteme sollten am Wannenrand und im Wannenbett formschlüssig sein, das heißt ohne Spielraum Wanne auf Träger lagern. Auf die Verwendung von EPS-(Styropor-) Materialien sollte verzichtet werden, da diese oft der Druckbelastung nicht standhalten und Schwund aufweisen können. Die beiden folgenden Abbildungen zeigen die beispielhafte Darstellung eines Wannenträgers mit Formfüllung, Metallkonstruktion und höhen-justierbaren Füßen.
Weist das flexible Zargenband/Wannenrand-Dichtband einen hohen
Vorfertigungsgrad auf, wird die Montage erleichtert und Fehler werden
vermieden. Es kann beinhalten:
Schallschutzprofil, Hinterfüllmaterial, Fugendistanzhalterung, ein breites Wannen-randschutzprofil, Fliesenkleberprofil, Fliesenschallschutzprofil, ein mindestens 30mm Butyldichtband. Es dient als zusätzliche Abdichtungsebene. Kommt es zu einem Fugenschaden, können durch diese zusätzliche Maßnahme Schäden an der Bausubstanz sowie Pilzbildung vermieden werden.
Achtung:
Hinterfüll- und Schallschutzmaterialien, Dichtbahnen, Dichtbänder, Zargenbänder und Klebstoffe, die in direktem Kontakt mit dem Silikon-Dichtstoff stehen, müssen mit diesem verträglich sein.
Schallschutzprofil, Hinterfüllmaterial, Fugendistanzhalterung, ein breites Wannen-randschutzprofil, Fliesenkleberprofil, Fliesenschallschutzprofil, ein mindestens 30mm Butyldichtband. Es dient als zusätzliche Abdichtungsebene. Kommt es zu einem Fugenschaden, können durch diese zusätzliche Maßnahme Schäden an der Bausubstanz sowie Pilzbildung vermieden werden.
Achtung:
Hinterfüll- und Schallschutzmaterialien, Dichtbahnen, Dichtbänder, Zargenbänder und Klebstoffe, die in direktem Kontakt mit dem Silikon-Dichtstoff stehen, müssen mit diesem verträglich sein.
4 Flexibles Zargenband/Wannenrand-Dichtband
Das flexible Zargenband/Wannenrand-Dichtband sollte dauerhaft elastisch
sein, nimmt Bewegungen auf und ist für die Montage am wandseitigen
Wannenrand vorgesehen.
Ein Schnittschutz bei den Abdichtungssystemen ist auf Grund technischer Ausführbarkeit zurzeit nicht umfassend geregelt.
Ein Schnittschutz bei den Abdichtungssystemen ist auf Grund technischer Ausführbarkeit zurzeit nicht umfassend geregelt.
5 Einbringen eines Zargenbandes/Wannenrand-Dichtbandes
Das flexible Zargenband/Wannenrand-Dichtband muss an den wandseitigen
Wannenrändern fachgerecht vormontiert werden. Der Fliesenleger hat so
die Möglichkeit, die Verbundabdichtung über die Aufbordung anzubringen.
Je nach Einbausituation empfiehlt sich ein vlieskaschierten Butylband über die Aufbordung der flexiblen Zarge zu kleben.
Durch diese Maßnahme wird die Schnittstelle zwischen Fliesenleger und Sanitärinstallateur bestmöglich gelöst.
Durch diese Maßnahme wird die Schnittstelle zwischen Fliesenleger und Sanitärinstallateur bestmöglich gelöst.
Beispielhafte Einbauvariante Bade- oder Duschwanne, hier mit einem flexiblen Zargenband |
Bei Wannenecken mit einem Radius > 15mm empfiehlt sich eine
Quetschfalte einzubringen. Fliesen können so bedenkenlos in die Wandecke
eingebracht werden, ohne die Dichtebene zu gefährden. Für die Verarbeitung von kleinformatigen Fliesen oder Mosaik empfiehlt sich der Einsatz einer Trägerplatte.
6 Einbringen eines spritzbaren Fugendichtstoffes
Die Richtlinien und Technischen Merkblätter der Hersteller sind zu beachten.
Die vom Hersteller vorgeschriebene Zeitspanne zwischen Auftragen eines evtl. einzusetzenden Primers und Einbringen des Fugendichtstoffs muss eingehalten werden. Der Fugendichtstoff ist gleichmäßig und blasenfrei einzubringen. Durch Andrücken und Glätten ist ein guter Kontakt mit den Fugenflanken herzustellen.
6.1 Nachglätten des Dichtstoffs
Nachglätten der Fugenränder mit möglichst wenig Glättmittel.
Überschüssiges, ablaufendes Glättwasser entfernen, um eine Verunreinigung der Fugenrandbereiche und angrenzender Bauteile zu vermeiden. Weitere Details zum Einsatz von spritzbaren Dichtstoffen sind dem IVD-Merkblatt Nr. 3-1 zu entnehmen.
IVD-Merkblatt Nr. 3-1 - Konstruktive Ausführung und Abdichtung von Fugen in Sanitär- und Feuchträumen.Teil 1: Abdichtung mit spritzbaren Dichtstoffen http://www.abdichten.de/media/merkblaetter/03-1/ivd-merkblatt03-1.pdf